film-theorie-medien
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Der andere Typus des autonomen Segmentes wird von einem Segment gebildet, das sich aus mehreren Einstellungen zusammensetzt. Durch sein Verhältnis zur Zeit wird dieses Syntagma entweder chronologisch oder achronologisch. Letzteres ist es dann, wenn der zeitlichen Denotation das Signifikat fehlt, das zeitliche Verhältnis der Einstellungen untereinander also unbestimmt bleibt. Wird das zeitliche Verhältnis bestimmt, so ist das Syntagma chronologisch.


Der Typus des achronologischen Syntagma wird von METZ weiter unterteilt in Einstellungsfolgen, die entweder parallel sind oder einer umfassenden Klammerung unterliegen. Im ersten Fall sind die Handlungen und Motive zeitlich und räumlich parallel, ohne daß aber eine zeitliche oder räumliche Verbindung der Denotate bestünde ( Szenen aus dem Leben der Reichen werden zusammengeschnitten mit Einblicken in das Leben der Armen ). Der intellektuelle Zusammenhang steht über der Zeit.


Im zweiten Fall ( Syntagma der zusammenfassenden Klammerung ) sind es Einstellungsfolgen, die sich zu einer bestimmten Kategorie von Tatsachen zugehörig fühlen, und so als Montage kurzer Szenen einen ausgewählten Aspekt der Wirklichkeit charakterisieren. Dabei dient eine Redundanz der optischen Mittel dazu, die Zusammengehörigkeit in sich selber und zu den anderen Teilen des Films zu verstärken ( Wischblende, Panoramaschwenk, Reißschwenk, etc. ). Die jeweiligen Szenen sind typisch für ein Motiv, was dadurch allen gemeinsam wird. Die Szenen werden niemals erzählerisch ausgebreitet. Sie werden nur angedeutet. Wenn das moderne Leben eines Ehepaares in einer Großstadt charakterisiert werden soll, so werden eine Anzahl verschiedener Szenen aneinandergereiht, die alle eine Bemerkung zu diesem Thema sind, wobei sie durch optische Mittel zu einer Einheit verbunden werden.