Das FOMC beschloss auf seiner Sitzung im September nicht wie allgemein erwartet die Rückführung ihrer Asset-Käufe. Der „Einstieg in den Ausstieg“ wurde zeitlich nach hin- ten verlagert. Ob das geplante „Tapering“ wie bisher angestrebt noch in diesem Jahr beginnt, ist aufgrund der fiskalischen Unsicherheit mit der noch ausstehenden „endgültigen Einigung“ im Haushaltsstreit fraglich. Die politischen Querelen waren aber nur einer der Gründe für den unerwarteten Aufschub des „Tapering“. Neben eher durchwachsenen Konjunkturindikatoren dürfte die Fed vor allem die Verschlechterung der Finanzierungs- bedingungen gestört haben. Die Hypothekenzinsen waren stark angestiegen und haben den Refinanzierungsmarkt schwer gebeutelt. Das Renditeniveau 10-jähriger US-Staats- anleihen gab aber zuletzt von knapp 3 % auf 2,5 % nach und das Renditeniveau 30- jähriger Hypothekenzinsen von 4,60 % auf 4,15 %. Sollte das heutige FOMC-Statement die Finanzkonditionen nicht länger als Belastungsfaktor für die wirtschaftliche Erholung anführen, wäre dies ein Indiz dafür, dass das „Tapering“ im Dezember beginnen könnte. Zu beachten bleibt auch, ob es zu Anpassungen der „forward guidance“ kommt. Gesichert erscheint uns aber, dass heute keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen konkreti- siert werden.

Die US-Konsumentenpreise für den September sollten auf 1,1 % gg. Vj. zurückgehen (bisher: 1,5%). Die Jahresrate der Kernrate sehen wir bei unveränderten 1,8 %. Zu hoher Inflationsdruck als Entscheidungselement für die US-Geldpolitik baut sich u. E. nicht auf. Für das laufende/kommende Jahr kalkulieren wir lediglich um 1,5 % bzw. 1,8 % gg. Vj. In Deutschland sollte, bedingt auch durch niedrigere Energiepreise, die Monatsverände- rung der Konsumentenpreise im Oktober leicht rückläufig sein. Die Jahresrate sollte niedriger ausfallen als im Vormonat. Am Arbeitsmarkt endet wohl auch im Oktober die Durststrecke mit leicht anziehender saisonbereinigter Arbeitslosenzahl noch nicht.

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