Wenn es diese Woche einen Impuls an den Märkten gibt, dann ab heute, stehen im Tagesverlauf doch bereits wahre Schwergewichte zur Veröffentlichung an. Am unspektakulärsten dürfte dabei noch die Sitzung der britischen Währungshüter vonstattengehen. Die britischen Konjunkturdaten waren zuletzt überraschend gut, so dass keine geldpolitische Lockerung in Form zusätzlicher Anleihenkäufe beschlossen werden sollte. In der Eurozone ist die Lage derweil weit weniger eindeutig. Mit Blick auf die zuletzt tendenziell leicht enttäuschenden Konjunkturdaten, der seit Juli übergeordneten Aufwertung des Euro, die eine Zunahme der Exporte erschwert und einer enttäuschend niedrigen Inflation von zuletzt nur noch 0,7 % gg. Vj. dürfte eine Leitzinssenkung oder eine zusätzliche Liquiditätsbereitstellung in Form eines Langfristtenders zumindest diskutiert werden. Zwar rechnen wir aufgrund der noch bei knapp unter 2 % verankerten Inflationserwartungen nicht damit, dass sich die EZB bereits aktiv für eine weitere Lockerungsmaßnahme entscheiden wird. Die Tür offen halten dürfte sich die Notenbank aber allemal. Kommt es 2014 zu weiteren Abwärtsrisiken für die Preisstabilität oder zu steigenden Zinsen in Folge des möglichen „tapering“ in den USA, sollte eine EZB-Leitzinssenkung im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen werden. Apropos USA. Zwischen Juli und September sollte die US- Wirtschaft um 1,7 % (ann.) gewachsen sein, der private Konsum dürfte um 1,6 % (ann.) zugelegt haben. Grundsätzlich zeichnet sich damit eine leichte Dynamikabschwächung im Vergleich zum Vorquartal ab. Im 4. Quartal dürfte das Wachstum zudem nur in der gleichen Größenordnung bleiben. Trotz grundsätzlich günstiger Voraussetzungen haben die Auswirkungen des „government shutdowns“ im Oktober wohl einen halben Prozentpunkt Wachstum zum Jahresende gekostet. Ob die Fed sich in diesem Umfeld eines stetigen aber nicht zunehmend dynamischen Wachstums im Dezember für die Reduzierung der Anleihenkäufe entscheidet, bleibt fraglich.

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