Bedingt durch die extreme Tiefenschärfe werden die Personen durchgehend im Raum positioniert. Es treten so der Vordergrund, der Mittelgrund und der Hintergrund des photographierten Raumes in eine kompositorische Beziehung zueinander.
Die Mise-en-Scène dominiert vor der üblichen Montage. Eine solch exemplarische Einstellung ist jene, in der KANEs zweite Frau, Susan ALEXANDER, eine Überdosis Arznei eingeommen hat, um dem Zwang durch ihren Mann, auf einer Bühne als schlechte Sängerin unterzugehen, durch rinrn Selbstmord zu entkommen. Man sieht im Vordergund ganz rechts im Bild ein Tablett, auf dem links eine geöffnete Arzneiflasche steht und rechts ein leeres Glas mit einem Löffel darin. Beide Gegenstände rahmen das Bild in einer Komposition ein und geben durch ihre Zustände sofort Auskunft über das Geschehene. Im Mittelgrund der Szenerie in einer leichten Verschattung Susan ALEXANDER auf einem Bett liegend und sehr schwer atmend. Im Hintergrund -fast zentral in der Bildmitte - die von ihr verschlossene Tür zum Zimmer. KANE und ein zweiter Mann brechen diese Tür auf, da sie auf Zurufe und Klopfen keine Antwort erhalten. Die Tür gibt nach und beide laufen zu dem Bett im Mittelgrund des Bildes.
Jeder konventionelle Hollywood-Regisseur heute wie damals hätte zumindest versucht, diese dramatische Szene durch eine Parallel-Montage atmosphärisch zu steigern: KANEs Frau vergiftet im Bett liegend - die beiden Männer gehen zur Tür. Dazu noch Zwischenschnitte auf die Arzneiflasche und das leere Glas. Die beiden Männer versuchen die Tür aufzubrechen - eine Aufnahme von der schwer atmenden Frau. Schnitt wieder zurück zu den Männern vor der Tür, die jetzt versuchen die Tür aufzubrechen. Detailaufnahme vom Türschloss, das allmählich nachgibt. Schnitt auf die Tür von innen wie sie aufgebrochen wird.