film-theorie-medien
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" Dieses Ersetzen des Gegenstandes durch ein Detail polt die Aufmerksamkeit um: unter einem einzigen Orientierungszeichen sind verschiedene Objekte gegeben ( das Ganze und das Detail ), und diese Umpolung gliedert gleichsam den sichtbaren Gegenstand auf und macht ihn zu einer Reihe von Gegenständen

mit einem einzigen bedeutungshaften Merkmal." (ALBERSMEIER, 1979, 5.150)


Aufnahmewinkel und Beleuchtung strukturieren den Film zu bestimmten Bedeutungen hin, die über ihre bloße Abbildungen hinausgehen. Die Abbildung einer Bewegung existiert nicht an sich, sondern als bedeutungshaftes Zeichen einer Bewegung und wird durch die Filmzeit erst erlebbar.


Verschiedene Textstellen aus TYNJANOVs "Über die Grundlagen des Films " aus dem Jahre 1927 (zitiert nach ALBERSMEIER, S. 138ff.):

Die Erfindung des Kinematographen wurde ebenso freudig begrüßt wie die Erfindung des Grammophons. In dieser Freude war etwas von der Empfindung des Urmenschen, der zum erstenmal auf der Klinge seiner Waffe den Kopf eines Leoparden abgebildet und zur gleichen Zeit gelernt hatte, sich die Nase mit einem Stäbchen zu durchstechen. ....Ich erinnere mich an die Klagen, der Film sei zu flächig und farblos. Nun zweifle ich nicht daran, daß auch zu den Urerfinder, der einen Leopardenkopf auf der Klinge dargestellt hatte, ein Kritiker hinzutrat und auf die geringe Ähnlichkeit der Darstellung hinwies und daß nach ihm ein zweiter Erfinder dem ersten riet, auf das Bild echtes Leopardenfell zu kleben und ein echtes Auge einzusetzen. Jedoch ließ sich das Fell auf dem Stein wohl schlecht aufkleben, und aus dem flüchtig aufgezeichneten Leopardenkopf entstand die Schrift; ihre Flüchtigkeit und Ungenauigkeit hinderten die Zeichnungen nämlich nicht daran, sondern halfen ihr, sich in ein Zeichen zu verwandeln....Als der Mensch den Tierkopf auf der Klinge darstellte, ging es ihm nicht nur um ein Darstellen. Er erwarb dadurch auch eine magische Tapferkeit: sein Totem war mit ihm, auf seiner Waffe, sein Totem drang ein in die Brust seines Feindes. Mit anderen Worten: seine Zeichnung hatte zwei Funktionen, eine reproduktiv-materiale und eine magische....Die "Armut" des Films, seine Flächigkeit und Farblosigkeit, ist also in Wirklichkeit sein konstruktives Prinzip; sie fordert nicht neue Verfahren als ihre Ergänzung, vielmehr werden die neuen Verfahren von ihr geschaffen, wachsen sie auf ihrer Grundlage. Die Flächigkeit des Films (die ihn keineswegs der Perspektive beraubt) - ein technischer "Mangel" - wird in der Filmkinst zum positiven,