Am Donnerstag endete die wochenlange Gewinnstrecke des DAX - mit einem Paukenschlag. Schwache Vorgaben aus den USA und enttäuschende Konjunkturdaten aus China, wo der HSBC-Einkaufsmanagerindex erstmals seit sieben Monaten wieder unter die Wachstumsschwelle zurückgefallen war, drückten den Index zur Eröffnung tief ins Minus. Die Einkaufsmanagerindizes aus den Volkswirtschaften Frankreich und Deutschland blieben nachfolgend im Rahmen der Erwartungen. Auch der entsprechende Index für die gesamte Eurozone, der freundlicher als erwartet ausgefallen war, konnte die Stimmung nicht nachhaltig verbessern. Zudem enttäuschten Einzelhandelsumsätze aus Italien, die im März stärker gefallen waren als prognostiziert. Zusätzlich lastete eine Umfrage des Industrie- und Handelskammertages auf den Kursen: Die heimischen Unternehmen beurteilen die konjunkturelle Lage momentan ungünstiger als noch zu Jahresbeginn. Die europäischen Verbraucher gewinnen dagegen wieder etwas an Zuversicht: Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone stieg im Mai leicht an. Am Nachmittag konnten schließlich positive US-Daten vom Arbeits- und Immobilienmarkt stützen, allerdings ist die Verunsicherung hin- sichtlich der geldpolitischen Ausrichtung der US-Notenbank nach unterschiedlichen Kommentaren verschiedener Fed-Offizieller zur Thematik weiterhin groß. Die US-Indizes schlossen mit leichten Verlusten.

Am Morgen sind die Vorgaben für den Handelstag gemischt. An den Märkten Asiens überwiegen die Verluste, nachdem Kommentare des Präsidenten der japanischen Notenbank andeuteten, dass die BoJ keine zusätzlichen Stimuli mehr setzen werde. Die Futures auf die US-Indizes bewegen sich kaum. Auf dem Parkett wird der DAX zur Eröffnung zunächst fester erwartet.


Marktstratege Oliver Roth erwartet, dass die Volatilität an den Märkten weiter steigen werde. Im DAX sieht der Experte prinzipiell noch Luft bis in den Bereich um 8.700 bzw. 8.800 Punkte. Doch auch für den Leitindex rechnet Roth mit einem turbulenteren Sommer. Anlegern rät er, die Gewinne abzusichern.

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