Yuppieduppiedu! Die neuen Dandys sind da
Hossa, das sind wir wieder mit hochaktuellen Berichten aus der Yuppie-Szene.
Unser heutiger Bericht: Ein Yupiie in der U-Bahn.
Mein Bad im Pöbel begann im tiefsten und schutzigsten Teil von Kreuzberg. Dort, im Herzen des anarchistischen Unten-Seins, bestieg ich die U-Bahn, um mich Königen gleich, unter die dumpfe Masse des GEMeinen Volkes zu mischen. Kaum war ich eingestiegen, platzierte ich mich auf einen von mir gründlichst gereinigten Sitzplatz (meine kostbare ARCLANI-Hose!) und schlug den WIENER auf. Ein übrigens ganz vorzügliches Blatt nebenbei bemerkt. Weniger vorzüglich war dafür meine Umgebung. Schlecht sitzende Plastikanzüge vom Türkengrabbeltisch, zu eng sitzende Proletenjeans mit Arme-Leute-Turnschuhen, gnadenlos vereint mit billig kopirtrn Lafost-Elephanten wohin das Auge auch schweifte. Und erst die Gesichter! Den ungepflegten Teint durchsetzt mit wirderlichen Aknepickeln. Die Körper nicht weniger skurril abstßend. Von Bier und Fett geformt. Kurzum, Durchschnittsmenschen ohne jglich erweitertes Konsum- geschweige denn Markenbewußtsein.
Schon hatte ich gehofft, ich könnte meinen kleinen Ausflug in das primitive Leben des GEMeinen Großstadtvolkes ohne Zwischenf#lle beenden, als vier vom Alkohol enthemmte Punker in mein U-Bahnabteil eindrangen. Der Leithammel, eine ordinäre Flasche Bier in der Rechten, fand erstaunlich schnell den Weg zu mir und baute sich provokativ vor mir auf. Folgende Laute gab er dabei von sich: "Ey Alter, det is meen Platz. Da saß ick schon de letzte Tour druff. Hau ab da oder ick kloppe dir den Kopp vonne Schulta!" Wir wissen, was ein Mann von Welt geantwortet hätte (Ach ja,wirklich? Eine solche Konstanz hätte ich ihnen gar nicht zugetraut!), aber wir Yuppies sind nicht einfach von Welt, wir sind höchstens von BOSS. Also erwiderte ich dem Prololümmel: