Das Füll-Licht kommt hierbei aus der symmetrischen Gegenposition und hellt Flächen und deren Schlagschatten auf (Schattenaufhellung). Es mildert also den Kontrast des Motives. Der Schattenwurf sollte weich sein. Es dürfen keine sich kreuzende Schatten entstehen. Primäre Schatten und sekundäre Schatten (Aufhellungslicht) sollten von einander getrennt sein.
Farbe und Schatten sollten komplementär zum Hauptlicht sein. Die Intensität liegt bei 50% des Hauptlichtes. Auch hier sollen Tonwertunterschiede (Verläufe) auf den mit Licht modellierten Flächen entstehen. Das Fülllicht beleuchtet auch den Raum und übernimmt somit auch Aufgaben des Hintergrundlichtes.
Das Verhältnis von Hauptlicht zu Füllicht (Beleuchtungskontrast) beträgt 2:1. Bei 1.5:1 geht man in Richtung High-Key-Ausleuchtung. Bei 3:1 hat man eine stimmungsvolle Ausleuchtung und bei 4:1 wohl in Richtung Low-Key. Bei 7:1 oder 8:1 hat man eine dramatische Ausleuchtung oder eine Nachtszene.
Bei Einsatz Ambienter Occlusion sollten die Füllichter keine weichen Schatten mehr werfen. Fülllichter also möglichst ohne Schatten.
Das Streiflicht soll die Figur durch eine Lichtkante vom Hintergrund trennen. Es soll durch einen Tonwertunterschied zu einer grafischen Trennung kommen. Darum sollte es heller als das Hauptlicht sein. Es kann wie das Hauptlicht aus der gleichen Richtung kommen. Es hat die Aufgabe als Gegenlicht zur Kamera, das Motiv vom Hintergrund abzuheben (Trennung, Perspektive). Es kann aber auch dazu eingesetzt werden, um Konturen/Kanten hervorzuheben. Es kann auch mit Absicht Lichthöfe also Halos verursachen. Es kann somit Licht sichtbar machen.