film-theorie-medien
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für das Verstehen und Nachdenken über Filme.


Die Beschreibung eines Films als eine Abfolge von einzelnenen Bildern (Animation) umfasst den Versuch, analoge Information in digitale zu transformieren. Aus dem gleichen Grund lässt sich ein Film umgekehrt nicht rein digital verstehen oder umsetzen. Eine reale Landschaft ist immer etwas anderes als der Plan dieser Landschaft. Die Landkarte ist immer etwas anderes als die reale Landschaft, die sie abbildet. Dieser Unterschied findet sich auch in der Beziehung zwischen Analog und Digital wieder.


Eine Landkarte ist ein Instrument, um sich in einer realen Landschaft zu orientieren. Sie gibt der Landschaft einen Sinn und lässt uns diese dadurch verstehen. Wir verstehen und begreifen die Landschaft durch das Medium Landkarte besser und könen in ihr leichter leben und sogar überleben.


Wenn wir Träume untersuchen, dann ist der Traum die reale Landschaft und unsere Analyse des Traums die Landkarte. Dann bleibt nur noch die Frage, welche Strukturen, welches logische Kalkül wenden wir auf die Träume an.

Sind Träume eher wie Bilder oder wie eine verbale Sprache? Die Sprache der Träume kennt keine logische Syntax wie Wenn-Dann oder Negationen. Träume gleichen eher der Sprache der Filme. Oder ist es umgekehrt? Wenn in einem Kinosaal die Verdunkelung einsetzt und wir der emotionalen Kollektivität ausgesetzt werden, dann wird uns sehr schnell klar, daß Filme sehr stark unseren Träumen gleichen. Unsere Analyse, die Wahl der Strukturen unserer Beschreibung, sollte irgendwo zwischen Traum und verbaler Sprache liegen.


Wenn wir von hier ausgehend wieder den Bogen zur Informationstheorie zurück schlagen, dann stellen wir fest, daß Träume analog sind und die verbale Sprache digital ist. Eine Wenn-Dann-Beziehung kennt unsere verbale Sprache, ein Traum aber nicht.