film-theorie-medien
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METZ steht in der Tradition von BAZIN, von dem er den Vorrang der Mise en scène vor der Montage übernimmt. Was ihn von BAZIN trennt, ist die Methode der Untersuchung und ihr Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Diese analytisch-empirische Ausrichtung seiner Forschung hat er mit einem anderen bekannten Filmtheoretiker gemeinsam - nämlich mit Umberto ECO. Durch die Verflechtung von Semiotik, Linguistik und Strukturalismus sind die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Theoretikern sehr weitreichend. Der Unterschied zu ECO liegt in der Frage nach einer spezifisch filmischen Kodifizierungsstrategie. ECO sieht diese im Abbildungsprozess, der für ihn eine spezifisch filmische Transformation ist, die der Film vornimmt, wenn er Wirklichkeit ikonisch abbildet also abfilmt. Im Unterschied dazu lehnt METZ es strikt ab, im Abbildungsprozess etwas spezifisch Filmisches zu sehen. Der Film übernimmt in der Abbildung lediglich Realitätsblöcke aus der Wirklichkeit. Mit diesen Realitätsblöcken übernimmt er auch die darin enthaltenen Codes, die schon vor der Sprache des Films existieren. Das Spezifische für den Film ist dann die Verknüpfung dieser Blöcke untereinander in der Montage. METZ sieht eher in dieser Montage und dem sich daraus ergebenden Erzählerischen einen spezfischen filmischen Code als im Abbildungsvorgang.


Der Unterschied in den Ansichten erstreckt sich auch auf die Frage nach der Zerlegbarkeit des Ikon in kleinste Einheiten. Nach METZ ist das Bild im Film nicht weiter zerlegbar. Dies wird von ECO bestritten. Für ECO ist das Bild, das Ikon durchaus weiter zerlegbar und es sind weitere Codes erkennbar. Daraus ergibt sich, daß sich das Bild aus der Organisation von kleinsten Enheiten ergibt.