Filmtheorien
Filmtheorien versuchen eine Antwort zu geben auf die Frage: Was ist Film?
Darin unterscheidet sie sich von der Filmkritik und der Filmgeschichte. Als wissenschaftliche Disziplin ist sie noch sehr jung und gerade erst über die Anfänge hinausgekommen. Erste Theoriebildungen über Film waren normative Äußerungen, die eher einer intuitiven als einer wissenschaftlichen Sicht entsprangen. Ausgeglichen wurde dieser Mangel durch das konsequente Engagement mehrer Theoretiker wie BALÁZS in den 1920er Jahren um Anerkennung für das damals noch junge Medium Film. In dieser ersten Phase der Filmtheorie gab es noch keine Zersplitterung in verschiedene Teilgebiete. Eine einheitliche Betrachtung des Films war noch möglich. Mit BAZIN und seiner phänomenologischen Betrachtung geht dieser Abschnitt jedoch zu Ende. Die nachfolgende analytisch-empirische Phase spaltete die Filmtheorie in zwei Richtungen auf. In die semiotische (ECO, GARRONI etc.) einerseits und in die strukturalistisch-linguistische (METZ, PETERS, BARTHES etc.) Richtung
andererseits. Die Theorien dieser zweiten Phase bemühen sich um wissenschaftliche Erkenntnisse jenseits normativer Aussagen. Sie verstehen sich nicht als eine endgültige Entwicklung mit abgeschlossenen Aussagen, sondern nur als Weg zu einer umfassenden Wissenschaft über Film.
Erkennen setzt eine Perspektive voraus, mit der das Chaos der Möglichkeiten zu einer Ordnung hin selektiert wird. Ohne Zweifel hätte man diese Darstellung von Film auch ganz anders schreiben können. Der Verzicht darauf liegt in der besonderen Betrachtungsweise begründet, die die Filmtheorie von Christian METZ in einem sehr weiten, kulturgeschichtlichen und philosophischen Kontext stellen will und nicht autark, isoliert von jeglichen Zusammenhängen die über das Medium Film hinausweisen.