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André BAZIN


ANDRÉ BAZIN (1918-1958) ist der bedeutendste französische Filmkritiker nach dem Zweiten Weltkrieg überhaupt. Er ist der geistige Vater der ' Nouvelle Vague '. BAZIN war Mitarbeiter an zahlreichen französischen Zeitungen und Zeitschriften der unterschiedlichsten politisch-ideologischen Orientierung. Die "Cahiers du Cinema" wurde von ihm 1951 gegründet. Sein vierbändiges posthum erschienenes Sammelwerk "Qu'est-ce gue le cinema?" enthält zwar kein kohärentes filmästhetisches Konzept, kann aber den historischen Verdienst für sich in Anspruch nehmen, die Filmkritik in Frankreich als intellektuell anspruchsvolles Metier etabliert zu haben.


BAZIN sieht im Kino der Jahre 1920 und 1940 zwei gegensätzliche Entwicklungen im Film. Die eine Richtung wird von jenen Regisseuren vertreten, die an das Bild glauben. Die andere, besteht aus jenen Regisseuren, die der Realität den Vorzug geben. Ein Bild ist für BAZIN alles, was dem auf der Leinwand repräsentierten Gegenständen zu einer umfassenderen Repräsentanz hinzugefügt werden kann. Um den Gegenständen mehr Bedeutung zu geben als ihnen auf den ersten Blick zukommt, gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal die Montage und zum andern die Gestaltung des Bildes, was die Cadrage, die Komposition, die Beleuchtung, den Stil des Dekors sowie die Schminke der Schauspieler umfasst. Zur Kunst wird der Film durch die Montage. Der Film ist keine Form von lebendiger Photographie. Er ist eine Sprache, die ihre Inhalte durch die Organisation eines Bilderflusses dem Zuschauer mitteilt.


Der unsichtbare Schnitt in den Filmen Hollywoods vor dem Zweiten Weltkrieg hat den Zweck, ein Ereignis nach der stofflichen oder dramatischen Logik einer Szene zu analysieren. Dies ist allerdigns nicht die einzige Form der Auflösung einer Szene. Die Attraktionsmontage EISENSTEINs, in der zwei Bilder nach Art