film-theorie-medien
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Neben der Montage ist vor allem die Bildkomposition - so PETERS- Teil einer dem Film spezifischen Sprache. Die Bildkomposition - die Anordnung aller Details innerhalb des Bildrahmens - war schon vor der Entwicklung der Montage ein Mittel, um die Ausdrucksweise des Films zu verfeinern und dadurch gegenüber anderen Medien zu steigern. Aber eine derartige Anordnung der Objekte im Bild ist eine Fähigkeit, die von einem Theaterregisseur ebenfalls gefordert wird. Es gibt jedoch spezifisch filmische Elemente, die bei einer Bildkomposition in einem Film darüberhinaus noch berücksichtigt werden müssen: die Kameraperspektive, die Kameraposition, die Kamerabewegung und die Bewegung der Objekte im Bild. Hier liegen neben der Montage entscheidende Unterschiede zu den anderen Medien.


Aus der Beziehung von Montage und Bildkomposition ergibt sich für den Film eine sehr wichtige syntaktische Komponente. Die Blickrichtung in den Filmbildern sowie die Bewegungsrichtungen der aufeinanderfolgenden Bilder sind die Grundlagen für die Beachtung von gewissen Regeln beim Schnitt. Die Bewegungsrichtungen der aufeinanderfolgenden Einstellungen müssen so geschnitten werden, daß eine solche Bildgruppe ein Bewegungsganzes ergibt. Die Bewegungsrichtung der einen Einstellung muß von der Bewegungsrichtung der folgenden aufgenommen werden. So ensteht innerhalb verschiedener Bewegungsrichtungen eine Kontinuität - eine Syntaktik der Zeichen. Diese Kontinuität darf allerdings niemals im Widerspruch zum Raumgefühl des Zuschauers stehen (Achsensprung).


In seiner Forschung untersucht PETERS weiterhin die Zusammenhänge zwischen variierender Kameraposition, dem Standpunkt des Zuschauers innerhalb der Erzählung und dem dadurch bedingten Grad seiner Anteilnahme am Geschehen auf der Leinwand.