Jan-Marie-Lambert Peters
JAN-MARIE-LAMBERT PETERS ( 1920 ) ist Sprach- und Literaturwissenschaftler.
An der Universität von Amsterdam ist PETERS seit 1957 Dozent für Filmkunde. Im Jahre 1963 wird er Professor am Zentrum für Kommunikationswissenschaften der katholischen Universität Löwen. PETERS ist Mitbegründer und Direktor der Niederländischen Filmakademie in Amsterdam.
Für PETERS ist die Filmsprache ein anderes sprachliches System als jenes der verbalen Sprache, die eben dadurch nicht mehr als einziges linguistisches Phänomen gelten kann. Eine Überlegung wie sie bei ECO und METZ gleichfalls auftaucht. Insofern kann die verbale Sprache für die Untersuchung der Filmsprache nur Modellcharakter haben. In seiner Forschung untersucht PETERS, inwieweit sich die beiden Sprachsysteme ähnlich sind.
Die kleinste Einheit in dem Sprachsystem des Films ist nach PETERS das Bild.
" ...das einzelne Filmbild, das heißt eine einzige Aufnahme mit einer stillstehenden Kamera.Ein solches Filmbild ist also ein Zeichen für die Sache ( eine Person, ein Ding, eine Handlung, ein Geschehen ), die darin abgebildet wird.... Das Bild ist kein Duplikat des Abgebildeten, sondern ein Zeichen , in dem das Abgebildete v e r s t a n d e n wird." ( ALBERSMEIER, 1979, S. 375 ).
In dieser Hinsicht sind Wort und Bild gleich, denn es gibt in beiden Systemen eine kleinste Einheit und in beiden sind die verwendeten Zeichen keine bloßen Duplikate der Sache, auf die sie sich beziehen. Der Unterschied liegt im Verstehen. Ein Wort verstehen wir, weil wir einen Begriff, den wir vorher kannten, richtig anwenden. Das Verstehen eines Bildes jedoch kommt nicht aus einem Akt des Denkens, sondern aus der Wahrnehmung. Das Bild eines Hauses ist in seinem Verstehen nicht an intellektuelle Abstraktionen gebunden. Es ist einfach die Mitteilung, daß dort ein Haus ist.