film-theorie-medien
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ARNHEIM übernimmt die Begriffe der Größen- und Formenkonstanz aus der Gestaltpsychologie. Diese garantieren erst die Wahrnehmung von objektiven Proportionen. Das Filmbild jedoch gibt die Wirklichkeit perspektivisch verschoben wieder. Außer den bereits genannten Faktoren sind für den räumlichen Eindruck eines Bildes die Beleuchtung und die Farbe sehr wichtig. Sie garantieren die prägnante Strukturierung von Figur und Grund und teilen das Bild in Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund auf. Die gesamte Gestalt des Motivs wird erst durch die Wirkung von Farbe und Licht erkennbar. ARNHEIM findet es als bemerkenswert, daß der Bruch zwischen einem Film in Schwarz-Weiss und der farbigen Alltagswirklichkeit nicht als störend empfunden wird. Niemand steht in einem Kino auf und protestiert gegen diese Verfälschung in einem abbildenden Medium.


Ein Charakteristikum des Films sieht ARNHEIM in der raum­zeitlichen Selbständigkeit gegenüber der Wirklichkeit. Der Film bezieht sich zwar auf eine raum-zeitliche Kontinuität außerhalb seiner Darstellung, aber er zerstört diese Kontinuität auch wieder in seiner eigenen Kontinuität von Raum und Zeit. Man kann im Film zeitliche Abläufe einfach unterbrechen und sie mit anderen Abläufen montieren, ohne daß der Zuschauer dies nicht akzeptieren würde. In der Parallelmontage schildert man einen Ablauf, um ihn dann durch einen anderen zu unterbrechen, der zeitlich mit dem vorherigen synchron ist. Ebenso wie die Zeit wird auch der Raum im Film zerstört. In beiden Fällen gelingt es dem Film, eine eigene Kontinuität von Raum und Zeit herzustellen. Allerdings gilt dies nicht uneingeschränkt, denn innerhalb einer Einzelszene selber darf die Kontinuität von Raum und Zeit nicht angetastet werden.


ARNHEIM sieht im Stummfilm den wirklichen Höhepunkt des Kinos. Der Tonfilm ist für ihn kein Fortschritt.


Aus seinem Werk "Film als Kunst" von 1932 die folgenden Auszüge, um seine Auffassung von Film zu verdeutlichen:

"Mit dem Film steht es ebenso wie mit der Malerei, Musik, Literatur, Tanz: man kann die Mittel, die er bietet, benutzen, um Kunst zu machen, man braucht aber nicht. Bunte