Marktanalysen DE30 - 22.11.2013
Die heutigen BIP-Detaildaten zum Wirtschaftswachstum im abgelaufenen 3. Quartal 2013 dürften kaum Überraschungen bieten, nachdem in der Schnellschätzung von der vergangenen Woche das Statistische Bundesamt schon mitteilte, dass die positiven Impul- se ausschließlich aus dem Inland kamen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und auch die Staatsnachfrage zogen im Quartalsvergleich weiter an. Der Aufwärtstrend bei den Ausrüstungsinvestitionen und den Bauinvestitionen hielt zudem an. Vom Außenbeitrag gab es dagegen wachstumsbremsende Effekte, wobei die Exporte nahezu stagnierten und die Importe weiter anzogen. Beachtet werden dürfte insbesondere, ob die Spar- quote der privaten Haushalte weiter zurückging. In den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres betrug diese jeweils 10,0 %. Zum Jahresbeginn 2008 waren es noch 11,3 %. Der Durchschnittswert seit 1991 liegt bei 10,8 %, der Minimumwert von 9,0 % datiert aus dem 3. Quartal 2000. Vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsumfeldes rechnen wir perspektivisch mit einer weiter nachgebenden Sparquote. Unsere BIP-Prognosen für die Jahre 2013 und 2014 liegen bei 0,6 % und 1,7 %. Angesichts der im abgelaufenen Quartal weiter angestiegenen Auftragseingänge der deutschen Industrie gehen wir derzeit davon aus, dass der BIP-Quartalszuwachs von 0,3 % im 3. Quartal auf 0,5 % im Schlussquartal 2013 gesteigert werden kann. Sowohl für das 3. Quartal 2013 als auch perspektivisch bleiben die Konjunkturtreiber der heimischen Wirtschaft die Stabilisierungstendenzen der Eurozone bei einer weiteren Expansion des Welthandels, der den „turn around“ bei der Belebung der Investitionsnachfrage unterstützt. Der robuste Arbeitsmarkt und die höheren Löhne begünstigen den Konsum, vom Außenbeitrag erwarten wir auch perspektivisch keine wachstumsstimulierenden Effekte. Das ifo Geschäftsklima für November sollte mit dem leichten Monatsgewinnen sowohl bei der Lage als auch den Erwartungen zum vier- ten Mal in Folge einen Wert von gut 107 Punkten ausweisen (historischer Durchschnitts- wert: 101) und mit positiven Saldenwerten für die beide ifo Komponenten wie schon seit Juni 2006 eine Notierung im „Boomsektor“ aufweisen.