Marktstratege Andreas Wolf beurteilt die Berichtsaison bisher als durchwachsen. Bei vielen Ergebnissen seien Abschwächungen zu sehen, die aber nach den Konjunkturprognosen im letzten Jahr zu erwarten waren. Positiv sei dagegen, dass sehr viele Ausblicke über den Erwartungen liegen. Das stütze die Kurse, so der Experte.
Nach der Euroeuphorie bis ins Jahr 2008 hinein, folgte die Ernüchterung und seit dem bewegt sich der Kurs der Gemeinschaftswährung gegenüber dem USD in einer großen Dreiecksformation mit leicht fallender Tendenz. Die letzte große Verkaufswelle führte den Kurs bis auf die breite Unterstützungszone bei 1,2327 – 1,1645 USD zurück, wo am 25.07.2012 die letzte stärkere Aufwärtsbewegung initiiert wurde. Diese reichte mit ihrem Hoch bei 1,3711 USD am 01. Februar diesen Jahres interessanterweise genau bis ans 61iger Retracement der letzten Verkaufswelle und von diesem „harmonischen“ Erholungsziel ging es auch prompt wieder abwärts bis zur 1,2802er Unterstützung.
Die hier einsetzenden Käufe des Euros führten zu einem Rücklauf bis an den Widerstandsbereich bei 1,3165 USD. Das Hoch vom 01. Mai traf dabei genau das 50iger Retracement seit 1,3711 und auch ein zweiter Anlauf nach oben wurde mit den gestrigen Verlusten abgewürgt.
Verkaufswellen stärker als die Erholungen!
Im EUR/USD könnte es in den nächsten Wochen wieder abwärts gehen, wobei zunächst ein Test der bei 1,2802 – 1,2744 USD liegenden Unterstützung zu erwarten wäre. Ein Bruch dieser würde nicht nur weiteres Abwärtspotential frei machen, sondern auch das übergeordnete Bild zunehmend eintrüben. Das Risiko einer Abwertung des Euros gegenüber dem USD bis in den Bereich von 1,2327 USD würde spürbar zunehmen.
Schaffen es die Käufer im Euro aber, den Kampf am 1,3165iger Widerstand für sich zu entscheiden, könnten weitere Erholungsgewinne bis auf 1,3345 USD folgen. Darüber läge ein nächstes Ziel bei 1,3486 USD und später sogar am Jahreshoch bei 1,3711 USD.
Aktive Trader können unterhalb von 1,3250 USD auf eine weiter fallenden Euro spekulieren, wobei diese Preismarke als Stopploss fungiert.