Beim US-Arbeitsmarktbericht für Oktober dürfte die Dynamik bei der Zahl der neuge- schaffenen Stellen nicht aufrechterhalten worden sein, nachdem deren Zahl in den ver- gangenen sechs Monaten im Schnitt bei 163.000 lag. Wir rechnen „nur“ mit einem Plus von 120.000. Hintergrund dieser Einschätzung ist die Erwartung, dass in der Finanzindustrie den dritten Monat in Folge bestehende Jobs reduziert wurden und im Industrie- sektor aufgrund des „government shutdowns“ eine Zurückhaltung in Bezug auf Neuein- stellungen gezeigt wurde. Die temporär vom 1.-16. Oktober in Zwangsurlaub geschickten öffentlichen Bediensteten dürften in der „payroll“-Auswertung weiterhin als Beschäftigte in der Statistik notiert worden sein, da deren Gehalt nachträglich beglichen wurde. Bei der Arbeitslosenquote zeichnet sich ein moderater Anstieg auf 7,3 % ab (September: 7,2 %). Dabei bleibt abzuwarten, wie das verantwortliche „Bureau of Labor Statistics“ den tem- porären Ausschluss der Staatsbediensteten in dieser Erhebung bewertet. Insgesamt sollte sich die Erholung am US-Arbeitsmarkt aber auch in den kommenden Monaten fortsetzen und zu einer Stabilisierung bei der Partizipationsrate führen. Dadurch wird die Arbeits- losenquote wohl nicht mehr so dynamisch sinken wie in den vergangenen gut zwei Jahren, dennoch dürfte die von der US-Notenbank als Messlatte definierte Marke von 6,5 %, ab der über eine Zinserhöhung diskutiert würde, allmählich näher rücken.
Fed-Chef Bernanke, dessen Amtszeit am 31. Januar 2014 enden wird, wird in diesem Zusammenhang am Abend im Rahmen eines Diskussionsforums beim Internationalen Währungsfonds zum Thema „Policy responses to crises“ sprechen und möglicherweise auch zur Frage des grundsätzlich avisierten „Taperings“ Stellung nehmen. Die nächste Sitzung des Federal Open Market Committees findet am 17./18. Dezember statt.