Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland (= ZEW Indikator) konnten im November um 1,8 auf 54,6 Punkte zulegen, ihren besten Stand seit Oktober 2009. Der langfristige Mittelwert von 24,1 Punkten wird damit stetig seit dem Jahresbeginn 2013 überboten. Die Bewertung der aktuellen Lage in Deutschland hatte sich um 1,0 auf 27,8 Punkte zwar leicht verschlechtert. Aber hier wird der entsprechende langfristige Mittelwert sogar seit August 2010 überschritten. Das ZEW-Institut betonte, dass nach der überraschenden EZB-Reposatzreduktion im November die Finanzanalysten die Konjunkturlageeinschätzung etwas zurückschraubten, während die Erwartungen leicht zulegen konnten. Die Zinssenkung wurde also als Signal für eine schwierige konjunkturelle Verfassung der Eurozone angesehen. Im Zu- sammenspiel mit den auch im abgelaufenen 3. Quartal weiter zulegenden Auftragseingängen der deutschen Industrie werten wir die vorgesetzte Aufwärtsbewegung beim ZEW-Indikator als Indiz dafür, dass Konjunkturmomentum der heimischen Wirtschaft im Schlussquartal 2013 höher ausfallen dürfte als im Zeitraum Juli bis September.
US-Notenbankchef Ben Bernanke betonte in seiner gestrigen Rede („Communication and Monetary Policy“), dass der aktuelle geldpolitische Kurs der Fed so lang wie nötig fortgesetzt werde. Ein „Tapering“ werde es erst geben, wenn die Fed überzeugt sei, dass die Erholung am Arbeitsmarkt nachhaltig sei. Die Wirtschaft habe sich zuletzt zwar erholt, sei aber noch längst nicht da wo man sie sich wünsche. Er sei sich mit der Vize-Präsidentin und seiner designierten Nachfolgerin Janet Yellen einig, dass der beste Weg hin zu einer wieder eher normalen Geldpolitik darin bestehe, derzeit alles zu tun, was eine kräftige Erholung der Wirtschaft fördere. Der Euro konnte vor diesem Hintergrund leicht auf rund 1,355 USD zulegen.