L.-G./D'dorf-2: Roger Garaudy
Das Problem, das sich Roger Garaudy in seinen Analysen von Staat und Gesellschaft stellt, ist das Verhältnis zwischen Führung und Basis und somit die Rolle der Führung selber) unter dem Blickwinkel des wissemschaftlichen Sozialismus. Er hält die Wissenschaft für die Hauptstütze eines Staates, insofern sie die sozialen Strukturen mit beeinflusst und so Revolutionen, Krisen und Progrome verhindert. Bei Garaudy führt die Ablösung eines mechanistischen Weltbildes allgemein zu einer Kritik an dem "mechanistisch" orientierten Führungsmethoden eines Staates. Die Ablösung dieser mechanistischen Vorstellungen erfolgt nach Garaudy durch die Kybernetik. Das Diagramm soll grundlegendste Elemente und ihre Beziehungen zueinander verdeutlichen. Das mechanistische Modell ist im kybernetischen Sinne eine einfache Steuerung. Der Führungsapparat ist zwar nach Garaudy im mechanistischen Modell in sich selbst ein Regelkreis, aber er besaß keinerlei Korrekturmöglichkeit durch die Basis. Demnach wurde die Information von dem Führungsapparat weitergegeben. Damit ist er gegenüber der Basis als Umwelt ein abgeschlossenes System ohne jegliche Wechselwirkung zwischen Führungsapparat und der Basis. Erst durch die Einführung einer Rückkoppelung wird dieses Subsystem (Führung) ein offenes System. Dieser "Einbau" der Rückkoppelung verändert dann auch die Stellung der Basis. Nach Garaudy übernimmt die Basis die Funktion eines Reglers also eines autonomen Regelkreises mit eigenen Vorstellungen und Zielsetzungen
(Sollwer von Element 2, der den Sollwert von Element 1 als Istwert empfängt). Eine Abweichung des Sollwertesvon Element 1 von seinem eigenen führt zu einem korrigiertem Sollwert von 1, der als Input der Istwerte von 1 wiederum ist. Insofern setzt mein Blockdiagramm, da eine Rückkoppelung eingezeichnet ist, eine Abweichung voraus. Durch diese Verschränkung zweier Regelkreise wird der Regler von System 2 selber zu einem Element des verschränktrn Regeökreises. Dieser Regelkreis von System 2 ist gleichzeitg das Stellgleid für System 1. Es liegt somit im Gegensatz zum Steuerungscharakter des mechanistischem Modells eine Regelung vor. Die Führungselite einer Gesellschaft legt zwar den Stellwert fest für das gesamte System, aber Bauern und Proletarier können diesen Sollwert durch die Stellung eigener Sollwerte verändern und somit in ihrem Sinne korrigieren. Gemeinsam ist beiden Sollwerten jedoch die Regelstrecke also die sozio-ökonomischen Strukturen des Staates, in dem beide Elemente integriert sind. Diese neue Forschungsmethode memmt Garaudy "demokratischer Sozialismus". Neben der neuen Konzeption der Basis muss auch eine neue Konzeption der Führung erfolgen. Der Sollwert der Führung ist nun nicht mehr als eine im mechanistischen Sinne indiskutable Anweisung zu berstehen, sondern als eine Anweisung, die zu Rückkoppelungen durch die Basis führen soll.Alle vorherigen Meßpunkte und Vergleichsstellen (Parteifunktionäre, Räte, Polizei. Militär, Ausschüsse etc.) hatten die Funktion den Sollwert