L.-G./D'dorf-5: Schichtungstheorie - Talcott Parsons



Es ist wichtig in der Auseinadersetzung mit der strukturell-funktionalen Schichtungstheorie darauf hinzusweisen, daß eine solche Untersuchung von Herrschaft und den sich daraus ergebenden Spannungen und Konflikten vernachlässigt werden. Dies stimmt eben nicht ganz. Es ist eine übertriebene, überspitzte Aussage. In der strukturell-funktionalen Schichtungstherie gelten Konflikte als dysfunktional. Sie haben keinen Wert für die weitere Entwicklung einer Gesellschaft oder eines Systems, um im Bereich der verwendeten Termini zu bleiben. Wo Konflikte akut auftreten, müssen sie untersucht werden, damit die Aufhebung ihrer Ursachen möglich wird und das Gleichgewicht im System wieder hergestellt werden kann. Nur in einem Zustand des Gleichgewichtes, stabilisiert kann ein System erhalten werden, von denen, die es erhalten wollen aus welchen Gründen auch immer. Parsons sagt bezüglich der sozialen Schichtung, daß unterschiedliche Interessen strukturiert werden, daß Autorität so institutionalisiert werden muss, daß sie anerkannt wird, aber wenn möglich nicht missbraucht werden kann. Hierbei geht die strukturell-funktionale Schichtungstheorie von den folgenden Voraussetzungen aus:

1.) Die soziale Schichtung ist für jede Gesellschaft ein funktionales System der institutionalisierten Ungleichheit der gesellschaftlichen Belohnungen, die an die verschiedenenen unterschiedlichen sozialen Positionen gebnden sind.

2.) Es hat eine für die Gesellschaft notwendige selektive Wirkung.

3.) Für die Wahrnehmung höherer gesellschaftlicher Positionen, also die Erfüllung wichtigerer Aufgaben (Steuererung und Kontrolle, Produktion und Dienstleistung), ist nur eine begrenzte Anzahl von Talenten, für dafür geeignete Personenen einer Gesellschaft vorhanden (nicht nur im anthropologischen Sinne der angeborenen Fähigkeiten, sondern auh im Sinne der adäquaten Ausbildung angeborener Anlagen).

4.) Durch höhere materielle, ideelle und symbolische Belohnungen werden die Talente angereizt, die Mühe einer langen Ausbildung und einer ständig die Verausgabung aller Kräfte fordernden Tätigkeit auf sich zu nehmen.

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