In halbjährlicher Manier gibt der oberste Währungshüter der USA der US-Regierung eine Einschätzung zur Konjunktur und zur geldpolitischen Ausrichtung. Für Janet Yellen wird es heute in ihrer neuen Rolle als Fed-Präsidentin der erste Auftritt vor dem Senat. Nachdem sie am Dienstag aber bereits die Rede vor dem Repräsentantenhaus über die Bühne gebracht hat, sollten sich kaum neue Erkenntnisse aus ihren heutigen Ausführungen ergeben. Yellen wird stattdessen auch diese Gelegenheit nutzen, zu betonen, dass sie den Kurs ihres Vorgängers weitestgehend fortsetzen wird. D.h. ein Ende der ultraexpansiven Geldpolitik ist auch dann nicht zwingend in Sicht, wenn die Arbeitslosenquote unter den in der „forward guidance“ festgelegten Schwellenwert rutscht. Zudem werden die Anleihenkäufe wohl weiter graduell reduziert, solange die konjunkturellen Daten keine anhaltend negativen Überraschungen bereithalten. Begeistern dürften in diesem Zusam- menhang zwar auch die im Januar erzielten Einzelhandelsumsätze von erwarteten -0,3 % gg. Vm. nicht. Allerdings sollte der schwache Umsatz vorerst ein temporäres Phänomen bleiben, nachdem das kalte Winterwetter den Gang in die Geschäfte zu Jahresbeginn erschwert hat. Eine Zinsentscheidung steht heute derweil in Schweden an. Im Dezember hat die Riksbank den Leitzins dabei bereits um 25 BP auf 0,75% reduziert, um disinflationa ren Tendenzen entgegenzuwirken. Die schwedische Teuerung ist zuletzt auf niedrige
0,1 % gg. Vj. gefallen. Wir gehen allerdings davon aus, dass die Talsohle hiermit durchschritten sein sollte und die Notenbank zunächst von einer weiteren Zinsreduzierung absieht. Am Freitagmorgen beginnt dann der Reigen der in der Eurozone zur Veröffentli- chung anstehenden Wachstumszahlen für das 4. Quartal in Frankreich. Das erwartete Plus von 0,3 % gg. Vq. ist wohl besonders auf Vorzieheffekte vor der per Januar in Kraft getretenen MwSt-Erhöhung zurückzuführen. Die Dynamik dürfte kaum beibehalten werden.