Handlung sieht ECO in dem diachronischen Fluß signifikanter Gebärden, wie sie schon von RAY BIRDSWHISTELL untersucht wurden. Eine Lehre von der Semiotik der Handlungen existiert demnach schon in der Wissenschaft der Kinesik und ihrer Nachbardisziplin der Proxemik. Die Codes der gestischen Bewegungen sind gegliedert durch die kleinste Bewegungseinheit dem Kinem
(Klasse aller virtuellen Kine), das sich zu einem Kinemorph zusammenfügen lässt. Von hier aus ließe sich leicht eine kinesische Syntax konstruieren, die zu Syntagmen führen würde, die weder Kultur noch Natur wären, sondern beides: Konvention und Kultur in einem. Das Kino kann - folgt man dieser Überlegung - die Welt der Handlungen als schon präexistenten Code in die eigene stilisierte Gebärdensprache transformieren.
All diese überlegungen von ECO betrafen den kinematographischen Code. Eine Untersuchung der insgesamt im Film existenten Codes (der filmischen Codes) müsste neben der oben angeführten dreifachen Gliederung auch eine überlagerung der Codes durch die Gliederungen der verbalen Sprache sowie der Musik und der Geräusche berücksichtigen.