Umberto ECO
UMBERTO ECO { * 1932 } studierte Philosophie und promovierte 1951 mit einer Arbeit über "I1 problema etetico" in San Tomaso. Seit 1961 ist ECO Dozent für Ästhetik und Filmsemiotik an den Universitäten Turin und Mailand. Er ist der Vizepräsident der "Assoziazione Italiana di Semiotica".
ECO untersucht den Film aus einer semiotischen Perspektive heraus. Für eine solche Untersuchung stellen die visuellen Codes ein großes Problem dar, weil sie die Frage nach der Reichweite linguistischer Kategorien für die Kommunikation aufwerfen. ECO und METZ schränken diese Reichweite ein: Nicht alle Kommunikationserscheinungen - speziell die visuellen - müssen die Struktur einer verbalen Sprache haben, um ebenfalls eine Sprache zu sein.
Eine Untersuchung der visuellen Sprache ist eng verbunden mit der Untersuchung darüber, was überhaupt ein visuelles Zeichen ist. ECO akzeptiert zwar die triadischen Unterscheidungen von PEIRCE, kritisiert jedoch dafür dessen Bestimmung von Index und Ikon.Unter einem Ikon versteht PEIRCE ein Zeichen, das eine Ähnlichkeit und gemeinsame Eigenschaften hat mit dem Objekt, auf das es sich bezieht. Bei MORRIS wird diese Ansicht aufgegriffen und Ikon definiert, als ein Zeichen, das bestimmte Eigenschaften des Objektes besitzt, auf das es verweist. Solche Begriffsbestimmungen werden von ECO abgelehnt (vergleiche: ECO. Einführung in die Semiotik.München: Wilhelm Fink Verlag,1972, S. 200-214 ). Für ECO befindet sich die semiotische Forschung über die ikonischen Zeichen erst in einem Anfangsstadium.
Auch wenn ECO die Universalität verbaler Strukturen bezweifelt, so ist jedoch für ihn die Gliederung eines visuellen Zeichens unabdingbar, will es einen sprachlichen Charakter überhaupt besitzen. Eine solche Überlegung geht auf die zweifache Gliederung der verbalen Sprache bei MARTINET zurück.