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Sergeij M. EISENSTEIN


SERGEIJ M. EISENSTEIN (1898-1948) war 1920-21 Bühnenbildner am ersten Arbeitertheater des Proletkult in Moskau. 1922 Studium an dem von MEYERHOLD geleiteten staatlichen Regieinstitut. Er war Regisseur beim Proletkult von 1920-24. Die enge Verbindung von Theater und Film, Theorie und Praxis chrakterisierte schon den jungen EISENSTEIN. Ab 1928 arbeitete er mit Unterbrechung bis zu seinem Tod am staatlichen Filminstitut in Moskau. In den dreißiger Jahren gerät er zunehmend in Konflikte mit der stalinistischen Kulturpolitik.


Ein Kernbegriff in EISENSTEINs Theorie ist der Begriff der Attraktion. Unter Attraktion versteht er " ... jedes aggressive Moment des Theaters, d.h. jedes seiner Elemente , das den Zuschauer einer Einwirkung auf die Sinne oder Psyche aussetzt, die experimentell überprüft und mathematisch berechnet ist auf bestimmte emotionale Erschütterungen des Aufnehmenden. Diese stellen in ihrer Gesamtheit ihrerseits einzig und allein die Bedingung dafür dar, daß die ideelle Seite des Gezeigten, die eigentliche ideologische Schlußfolgerung, aufgenommen wird{ ALBERSMEIER, 1979, S. 48} EISENSTEIN leitet den Begriff der Attraktion aus dem Theater ab, als eine Forderung nach Wirksamkeit. Wie sieht er diese Forderung für den Film:


"An die Stelle der statischen 'Widerspiegelung' eines aufgrund des Themas notwendig vorgegebenen Ereignisses und der Möglichkeit seiner Lösung einzig und allein durch Wirkungen, die logisch mit einem solchen Ereignis verknüpft sind, tritt ein neues künstlerisches Verfahren - die freie Montage bewußt ausgewählter, selbständiger (auch außerhalb der vorliegenden Komposition und Sujet-Szenen wirksamen)