Marktanalysen DE30 - 25.10.2013


Deutschland: Positive Unternehmensstimmung hält an

Während im politischen Berlin die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD über eine neue Regierung begonnen haben, sind die konjunkturellen Perspektiven für Deutschland derzeit als „günstig“ zu bezeichnen. So hat sich anstelle des Exports, der in den kommenden Monaten von der wirtschaftlichen Stabilisierung in den Peripherie- Ländern der Eurozone und der höheren Wachstumsdynamik in China profitieren sollte, die Binnennachfrage als wichtiges Standbein einer positiven BIP-Entwicklung etabliert. Dabei sorgt der – aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt, der vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse, der niedrigen Inflationsrate und der daraus resultierenden gestiegenen Ausgabenlaune der Verbraucher – zu erwartende Zuwachs beim Konsum dafür, dass auch in den kommenden Quartalen ein solides Wachstumsmomentum wahrscheinlich ist. Das zeigt auch der Blick auf die aus den Saldenwerten für die ifo Erwartungen und ifo Lagebeurteilungen berechnete „Konjunkturuhr“, die zuletzt wieder im Boomquadranten ange- kommen ist. Im Oktober dürften sich die deutschen Unternehmen in der Umfrage des ifo Instituts – relativ unbeeindruckt vom Haushaltsstreit in den USA – weiterhin optimistisch bezüglich der Aussichten für die kommenden Monate geäußert haben. Auch der Umfrage- wert zur aktuellen Lage sollte konstant auf hohem Niveau verblieben sein, so dass das ifo Geschäftsklima wohl den sechsten Anstieg in Folge realisieren kann. Damit verdichten sich die Anzeichen dafür, dass sich der über die vergangenen Jahre aufgebaute Stau bei den Unternehmensinvestitionen in den kommenden Monaten auflöst. Vor diesem Hinter- grund rechnen wir 2014 mit einem BIP-Plus von immerhin 1,7 % (2013e: 0,6 %).

In Großbritannien sollte nach einem guten Start in das 3. Quartal im Zeitraum von Juli bis September ein ähnlich hoher BIP-Anstieg wie im Vorquartal (0,7 % gg. Vq.) erreicht worden sein. Zuletzt hatten die realen Wirtschaftsdaten indes enttäuscht, was darauf hin- deutet, dass die hohe Wachstumsdynamik zukünftig nicht aufrechterhalten werden kann.

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