Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer in der kommenden Woche gilt wohl im besonderen Maße am Mittwoch der US-Notenbank. Ben Bernanke, der Präsident der Fed, wird letztmalig im Federal Open Market Committee (FOMC) mit über die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank entscheiden. Am 1. Februar erfolgt die Stabübergabe an Janet Yellen. Erstmals wird damit eine Frau den Vorsitz bei der Fed einnehmen. Auf der FOMC-Sitzung vom 17./18. Dezember wurde mit der Reduzierung des Kaufprogramms um 10 Mrd. USD auf nunmehr 75 Mrd. USD pro Monat der erste Schritt zur Abschaffung der Assetkäufe eingeläutet. Um die Verwerfungen am Rentenmarkt durch das „Tapering“ so gering wie möglich zu halten, ist Kommunikationsgeschick gefragt. Im Dezember 2013 betonte die Notenbank, dass auch bei einem Unterschreiten der Arbeitslosenquote von 6,5 % keine schnelle Leitzinserhöhung drohe, da die Inflationsprognosen der FOMC- Mitglieder die eigene, längerfristige Zielmarke von 2 % unterschreiten. Zwar wies Ben Bernanke darauf hin, dass im Fall enttäuschender Konjunkturdaten durchaus eine Pause beim “Tapern” eingelegt werden könnte. Das Wirtschaftswachstum sollte u. E. aber weiter ordentlich ausfallen, nachdem im Schlussquartal 2013 ein BIP-Plus von 2,9 % (ann.) erreicht worden sein dürfte. 2014 rechnen wir mit einem BIP-Zuwachs von 2,3 %. Auf den kommenden FOMC-Sitzungen dürften die Asset-Käufe daher um je 10 Mrd. USD zurückgeführt werden. Folglich sollte das „QE-Programm“ im 4. Quartal 2014 auslaufen. Im Dezember 2013 erwarteten die FOMC-Mitglieder die Fed Funds-Rate für Ende 2015 im Median bei 0,75 % (zuvor 1,0 %) und per Ende 2016 bei 1,75 % (zuvor: 2,00 %). Auf der FOMC-Sitzung am Mittwoch rechnen man hier nicht mit weiteren Adjustierungen. Auch bei der „forward guidance“ erwarten wir im Kern keine neuen Anpassungen. Die monatlichen Käufe von MBS-Papieren sollten auf 35 Mrd. USD (bisher: 40 Mrd. USD), die von US-Treasuries auf 30 Mrd. USD (bisher: 35 Mrd. USD) reduziert werden.