Da kam er dann doch noch – der heißersehnte Ausbruch. Und er kam sogar nach oben hin – der Ausbruch, zwar zögerlich, doch er kam – der Ausbruch. Das beherrschende Thema am gestrigen Tag war jedoch ein anderer Ausbruch – und der kam nach unten. Nein, nicht im herkömmlichen Kassa-Markt, sondern im maßgeblichen DAX-Future. Pünktlich zur Bekanntgabe der Leitzinsentscheidung durch die EZB fiel der DAX-Future um sage und schreibe 183 Punkte innerhalb von Sekunden, so dass gemäß den Vorgaben der Handel für fast vier Minuten ausgesetzt wurde. Als der Handel wieder aufgenommen wurde, stand der Future wieder oberhalb der 9200er Marke. Diesmal war es kein Fehltick oder ein Trader der ein paar Nullen zu viel eingegeben hat. Es war schlicht und ergreifend ein Blitz-Crash, ausgelöst durch den hochfrequenten Computerhandel, der mit seinen automatischen Handelssystemen einen Dominoeffekt auslöste. Im Anschluss daran konnte der Ausbruch nach oben hin weitergehen, als ob nichts gewesen wäre. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Korrektur oder neuer Trend?Durch den gestrigen Ausbruch über die Widerstandsmarke von 9170 Punkten, stieß der DAX tief in die letzte, gültige Korrekturzone hinein. Diese reicht von 9172 Punkten bis zu 9350 Punkten. Solange dieser letzte Korrekturpunkt nicht per Schlusskurs durchbrochen wird, bleibt das ganze Kursverhalten nach wie vor lediglich korrektiver Art, innerhalb eines intakten Abwärtstrends. Sobald sich deutliche Umkehrsignale bilden, kann jederzeit eine neue Abwärtsbewegung beginnen.

Wird jedoch die Marke von 9350 Punkten überwunden, kann sich durchaus der übergeordnete Aufwärtstrend, der sich selbst auch nur in einer Korrektur befand, wieder fortsetzen.

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