film-theorie-medien
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Ein autonomes Segment ist nicht Teil eines anderen Teiles, so wie eine Einstellung innerhalb eines Segmentes, sondern Teil des maximalen Syntagmas ( = der gesamte Film ). METZ trennt hierbei die Einstellung von der Sequenz, weil für ihn die Einstellung das kleinste Syntagma ist. Mit dieser Unterscheidung hebt er vor allem die Möglichkeit hervor, Montagewirkungen in einer Aufnahme zu erzielen, ohne daß geschnitten wird ( Schwenk, Fahrt, Kran, Bildkomposition etc.). Eine solche innere Montage wird in Plansequenzen angewandt.


Die autonome Einstellung umfasst sämtliche Einstellungen, die ohne Schnitt mehrere Sequenzen oder Handlungsepisoden in einem Film darstellen. Sie gehören in der Tiefenstruktur einer Ordnung ersten Grades an. Die Einstellungen der anderen Segmente bilden eine zweite Gliederungsebene. Zu den autonomen zählen neben den Plansequenzen auch die Einfügungen ( Inserts ), die ihre Autonomie nicht der Handlung verdanken, sondern einer syntagmatischen Interpolation. Hierfür unterscheidet METZ vier Möglichkeiten:


1. Als nicht-diegetische Einfügung ( Darstellung eines Objektes außerhalb der Handlung )


2. Als subjektive Einfügung ( Einstellungen, die etwas als abwesend empfundenes zeigen so z.B. Träume, Erinnerungen etc.)


3. Als diegetisch versetzte Einfügung ( Ein reales Bild, das aber aus einer Art Enklave im Syntagma stammt, so wie das einzelne Bild eines Verfolgten in einer Verfolgungsjagd )


4. Als explikative Einfügung ( Ein Detail, welches nicht in einem realen räumlichen Zusammenhang steht, dafür aber in einem intellektuellem z.B. als Visitenkarte oder als Dokument in einer Großaufnahme )