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Christian METZ: Die grossen Syntagmen des Films - I


Die kinematographische Syntax besteht aus den großen Syntagmen. Ihre Inhalte sind die Bildanordnungen, wobei die großen Syntagmen von Christian METZ natürlich nicht die einzig möglichen Bildanordnungen im Kino beinhalten. Die großen Syntagmen werden nach dem System einer sukzessiven Dichotomie erstellt. Dieses Verfahren stammt aus der Linguistik. Es analysiert die Tiefenstruktur aller Alternativen nach Art eines Entscheidungsdiagramms. METZ differenziert zwischen acht unterschiedlichen Typen von Segmenten ( = Sequenzen ), die sich in der binären Tiefenstruktur wie folgt gliedern (siehe Grafik auf der nächsten Seite, die aus Christan METZ "Semiologie des Films" unter Abänderung seitens des Autors/DPA Frank Trephan HdK Berlin 1987) übenommen wurde).


Ein Segment ist entweder autonom oder nicht

Ein Segment ist chronologisch oder nicht-chronologisch

Ein Segment ist deskriptiv oder narrativ

Ein Segment ist linear oder nicht-linear

Ein Segment ist kontinuierlich oder nicht-kontinuierlich

Ein Segment ist organisiert oder nicht-organisiert


Diese Gliederung der großen Syntagmen ist nicht die strukturelle Analyse der Narrativität selber. Sie stellt eine Semiologie des narrativen Films dar, in dem das erzählte Ereignis zum Signifikat wird, im Gegensatz zu einer Analyse der Narrativität, wo es zum Signifikanten wird. In seiner Untersuchung der großen Syntagmen hat METZ den Begriff der Sequenz durch den des Segmentes ersetzt.