Weltweit positive Marktreaktionen auf den massiven Zinsschritt der Türkei dürften auch die deutschen Aktienindizes am Mittwoch mitreißen. Die Türkei setzte sich mit einem am Vorabend von 4,50 auf 10 Prozent mehr als verdoppelten Leitzins gegen den Verfall der heimischen Währung Lira zur Wehr. Einen solchen hatten viele Experten als überfällig angesehen, in seiner Heftigkeit überraschte er jedoch am Ende. Vorbörslich zeigte sich die freundliche Stimmung in einem Dax ohne Verlierer. Siemens lagen lediglich optisch im Minus, da der Elektrokonzern seine Dividende von 3,00 Euro je Anteil an die Aktionäre ausschüttet. Besonders stark gefragt waren HeidelbergCement mit einem Aufschlag von rund drei Prozent. JPMorgan setzte die Papiere des Baustoffkonzerns auf ihre Empfehlungsliste und stockte das Kursziel deutlich auf. Im MDax richtet sich der Fokus der Anleger auf Wacker Chemie und Osram. Der Spezialchemiekon- zern kann wegen der Auflösung eines Liefervertrags für Solar-Silizium einen millionenschweren Sonderertrag verbuchen. Im vorbörslichen Handel sorgte das für einen Aufschlag von fünf Prozent. Dicht dahinter, mit plus vier Prozent, folgten die Papiere des Lichtspezialisten Osram. Dieser startete dank des strikten Sparkurses mit einem Gewinnsprung in das laufende Geschäftsjahr 2013/14. Tags zuvor hatten sie bereits von positiven Signalen der Beleuchtungssparte von Philips profitiert.

Neben der Baustoff-Branchenstudie von JPMorgan gaben auch andere Analysten Kursimpulse. So lagen die Papiere der Deutschen Euroshop gegen den Trend mit anderthalb Prozent im Minus. Die UBS hat die Aktien des Betreibers von Einkaufszentren zum Verkauf empfohlen. Berenberg ist dagegen nun noch optimistischer für Bayer und ihren Gerinnungshemmer Xarelto. Bayer-Aktien gehörten zu den Besten im Dax.

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