Erst im Verlauf gerieten die Notierungen am Montag unter Druck, konnten dann aber auch die Unterkante des Trendkanals der Vortage kaum halten. Weitere Abgaben sind nun drin in Richtung der 9.000 Punkte innerhalb einer verschärfenden Bewegung, wenn sich Anschlussverkäufe auch unterhalb des Trendkanals zeigen. Die Möglichkeit einer Gegenbewegung besteht noch, bereits im Bereich 9.228 Punkte wird es aber wieder schwer, Erst der Ausbruch über 9.300 Punkte würde darüber hinaus ein Kaufsignal bieten.Der gebrochene mittelfristige Aufwärtstrend wurde am Montag nochmals bestätigt, was starke Abgaben nach sich gezogen hat. Die aufkommende Dynamik kann den Germany 30 nun auch durchaus wieder direkt bis in den Bereich der 9.000-8.960 Punkte drücken. Auf der hier liegenden Kreuzunterstützung ist dann eine Gegenbewegung zu erwarten. Unterhalb von 8.960 Punkten würde das Chartbild auch mittelfristig schwächer, was abzuwarten bleibt.Ende der laufenden Woche wird mit dem US-Arbeitsmarkt für den Monat Januar ein echtes Highlight publiziert. Für den heutigen Dienstag stehen aber weder diesseits noch jenseits des Atlantiks gewichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Seitens der US- Notenbank erfolgen heute lediglich zwei Reden durch die Fed-Präsidenten der Distrikte Richmond und Chicago, die aber im FOMC in diesem Jahr nicht stimmberechtigt sind. Da seit Anfang Februar Yenet Jellen als Chefin der US-Notenbank im Amt und Würden ist und mit den Daten zum Schlussquartal 2013 nun die gesamten BIP-Werte für das Kalenderjahr 2013 vorliegen, bietet es sich an, einen genaueren Blick auf den Zustand der US- Geldpolitik und die US-Wirtschaft zu werfen. Im zweiten Halbjahr 2013 konnte die US- Wirtschaft mit guten Wachstumswerten von annualisiert 4,1 % (3. Quartal) bzw. 3,2 % (4. Quartal) aufwarten. Die BIP-Jahreswachstumsrate lag im Schlussquartal 2013 bei 2,7 %. Die Fed erwartet gemäß den aktuellen Projektionen für das Schlussquartal 2014 eine BIP- Jahreswachstumsrate von 3,0 %. Dies ist kompatibel mit annualisierten Jahrwachstumsraten von jeweils rund 3,0 % im Verlauf von 2014. Realistisch erscheint uns aber zum Jahresauftakt 2014 nur ein Wachstumsplus von 1,5 %, gefolgt von jeweils rund 2,5 % in den anderen Quartalen. Damit würde die Jahreswachstumsrate im 4. Quartal 2014 auf 2,2 % zurückgehen. Für das Kalenderjahr 2014 sollte somit „nur“ ein Zuwachs von 2,5 % zu Buche schlagen (2013: 1,9 %). Zu bedenken ist, dass im zweiten Halbjahr 2013 rund ein Viertel des Wachstumsanschubs durch einen Lageraufbau erfolgte und diese Dynamik sich so nicht fortsetzen lassen dürfte. Dies gilt auch für die Agrarexporte, die witterungs- bedingt von den zuletzt üblichen 8 % Anteil an den gesamten Exporten auf 38 % aller Exporte im zweiten Halbjahr 2013 nach oben schnellten. Die Arbeitslosenquote sollte zwar im 4. Quartal 2014 die Marke von 6,5 % unterschreiten, aber der Kerndeflator des privaten Verbrauch sollte im laufenden Jahr nur bei 1,5 % (2013:1,2 %) und damit unverändert klar unterhalb der FED-Zielmarke von 2 % liegen. Fazit: Die Fed dürfte unter Janet Yellen nur die graduelle Rückführung der Assetaufkäufe im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Im Oktober erwarten wir eine Reduktion um 15 Mrd. USD, womit dann die Nullmarke erreicht würde. Leitzinsanhebungen erwarten wir erst im zweiten Halbjahr 2015 (Jahresende 2015e: 0,75 %).