Der US-Dollar legte im Anschluss an die Rede der neuen Präsidentin der US-Notenbank Janet Yellen vor dem Repräsentantenhaus temporär zu. Die Chefin der Notenbank ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die US-Notenbank auch unter ihrer Führung an ihrem Plan festhält, die Anleihenkäufe weiter zu reduzieren. Anzeichen für eine Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik lassen sich aber nicht erkennen. So sei die Situation am Arbeitsmarkt trotz des Rückgangs der Arbeitslosenquote auf zuletzt 6,6 % im Januar weiter nicht zufriedenstellend. Es gäbe zu viele Langfristarbeitslose, und viele Teilzeitbeschäftigte würde erfolglos versuchen, einen unbefristeten Vertrag zu bekommen. Entsprechend würde auch ein Abgleiten der Arbeitslosenquote unter den von der Fed im Rahmen der „forward guidance“ gesetzten Richtwert von 6 1⁄2 % nicht automatisch zur einer Zinserhöhung kommen. Vielmehr würde die Notenbank ab diesem Zeitpunkt die gesamtwirtschaftliche Situation darauf abklopfen, ob eine geldpoliti- sche Verschärfung notwendig ist. Dieser Zeitpunkt dürfte in unseren Augen erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 erreicht werden. Neuerlichen Rückenwind bekam der US-Dollar durch die Entscheidung des von Republikanern dominierten Repräsentantenhauses, die Schuldenobergrenze in den USA bis zum 15. März 2015 auszusetzen, nachdem die letzte Aufhebung der Schuldenobergrenze am 7. Februar ausgelaufen war. Das US-Schatzministerium hatte daraufhin signalisiert, dass es trotz der wieder greifenden Schuldengrenze noch bis Ende Februar seinen Verbindlichkeiten nachkommen kann. Die Aufhebung der Schuldengrenze muss noch durch den von Demokraten dominierten Senat bestätigt werden – mit einem entsprechenden Schritt rechnen wir in Kürze. Damit sollte eine Wiederholung des Haushaltstreits des letzten Jahres auszubleiben. Nachdem auch der Haushaltplan für das laufende Jahr in den letzten Wochen verabschiedet wurde, droht der US-Konjunktur seitens der Fiskalpolitik kein neuer Gegenwind.

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