Enttäuschend fielen am Dienstag bei den ZEW-Daten sowohl die Erhebungen zu den Konjunkturerwartungen aus Deutschland als auch der Eurozone aus. Es kam zu Rückgängen um jeweils rund acht Indexpunkte. Die Unsicherheit über die mittelfristigen Konjunkturperspektiven in Schwellenländern und Fragezeichen zur Stärke der aktuellen Wirt- schaftsbelebung in den USA könnten sich auch negativ auf die Einkaufsmanagerwerte für den Monat Februar ausgewirkt haben. Man zweifelt aber nicht daran, dass die 50er Marke, der Schwellenwert zwischen einer expandierenden und einer schrumpfenden Wirtschaftsaktivität, sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor sowohl für Deutschland als auch die Eurozone unverändert klar überboten bleiben sollte. An der Einschätzung, dass die konjunkturelle Erholung in der Eurozone weiter Fuß fasst, halten wir fest. Besonders gewichtig dürften in diesem Zusammenhang die Sentimentwerte aus Frankreich sein. Sie lagen im Januar 2014 bei 49,3 Punkten für das Verarbeitende Gewerbe und bei 48,9 Punkten für den Dienstleistungssektor. Werte oberhalb der Schwellengrenze gab es zuletzt im Juli 2011 bzw. im Oktober 2013. Auch wegen der neuen wirtschaftspolitischen Initiativen des französischen Staatspräsidenten Hollande (wie Erleichterungen bei den Sozialausgaben für die Unternehmen) dürfte man sich mit 49,7 bzw. 49,5 Punkten doch an obigen Schwellenwert weiter heranrobben. Beim Konsumentenvertrauen der Eurozone, erhoben von der EU-Kommission, dürften sich die Stabilisierungstendenzen am Arbeitsmarkt im gemeinsamen Währungsraum positiv auswirken. Das letzte zyklische Tief beim Sentiment der Konsumenten stammt aus November 2012 (-26,4 Punkte). Der Durchschnittswert seit dem Bestehen der Eurozone (-12,3 Punkte) konnte zum Jahresauftakt 2014 überwunden werden. Man erwartet für den Februar eine weitere Verbesserung (-10,6 Punkte).

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