An Rücktritte von italienischen Ministerpräsidenten haben sich die Märkte in den letzten Jahren gewöhnt. Und so sorgte der Abgang von Enrico Letta nicht wirklich für Verunsicherung. Im Gegenteil: Investoren versprechen sich von einer Regierung unter dem designierten Ministerpräsidenten Matteo Renzi, der sich gegen Letta in einem innerparteilichen Machtkampf durchsetzte, ein erhöhtes Tempo bei den notwendigen Reformen auf dem Arbeitsmarkt und in der Verwaltung. Die positive Reaktion auf den Wechsel an der Regierungsspitze ließ sich an den italienischen Staatsanleihen ablesen. Die Rendite für Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank auf den tiefsten Stand seit acht Jahren.Etwas pessimistischer beurteilen deutsche Finanzmarktexperten dagegen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Das vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Barometer der Konjunkturerwartungen ging im Februar stärker zurück als erwartet. Gründe für die zurückhaltende Einschätzung

sehen die Forscher vor allem in den zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aus den USA und China, die für die exportabhängige deutsche Wirtschaft wichtige Absatzmärkte sind. Darüber hinaus trug die Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung in den Schwellenländern, von denen einige mit einem starken Verfall ihrer Währung zu kämpfen haben, zu den vorsichtigeren Erwartungen bei.

Der Einfluss negativer Währungseffekte veranlasste auch den Konsumgüterhersteller Henkel zu einem vorsichtigen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014. Dem Vorstand zufolge werden diese Effekte, die sich bereits im dritten und vierten Quartal 2013 ungünstig auf die Geschäftsentwicklung auswirkten, im ersten Halbjahr 2014 weiter spürbar sein. Daher rechnet der Konzern 2014 nur mit einem minimalen Anstieg der Gewinnmarge. In der kommenden Woche gibt der ifo Geschäftsklimaindex Aufschluss über die Stimmung in den deutschen Unternehmen. Zudem präsentieren zahlreiche Werte aus dem DAX und MDAX ihre Jahresergebnisse.

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