Den Käufern in der Stada Aktie könnte es in den nächsten Wochen an den Kragen gehen, wenn man der klassischen Charttechnik vertraut. Klar erkennbar ist in der Aktie eine Schulter-Kopf- Schulter Formation, die oft als sehr zuverlässiges bärisches Kursmuster angesehen wird. Der erste Ausbruchsversuch nach unten Ende Januar/Anfang Februar war jedoch eher verhalten. Temporär fiel der Kurs zwar auf ein Tief zurück, jedoch kam bereits bei 33,72 Euro Kaufinteresse auf. Mit diesem ging die Aktie in eine Erholung über, die nun bereits die vierte Woche anhält. Wirklich Druck aber konnten die Bullen dabei nicht machen.Neben der bärischen Toppformation im mittelfristigen Bereich mahnt jedoch auch kurzfristiger etwas zur Vorsicht. Die Aktie drehte zuletzt immer im Bereich des gleitenden Durchschnitts nach unten hin ab. Dieser kann durchaus als Trendfilter genutzt werden und deutet auf ein sich weiter eintrübendes Sentiment in der Aktie hin.
Die Käufer könnten weiter in Bedrängnis kommen. In der Stada Aktie könnte sich derzeit ein interessantes Shortsetup entwickeln. Dafür wäre es ideal, wenn die Aktie nicht mehr nachhaltig über den um 37,45 Euro liegenden Durchschnitt ansteigen würde. Anschließend ein Rutsch unter das Vorwochentief könnte eine weitere Verkaufswelle auslösen, mit der Abgaben bis auf 32,00 – 29,95 Euro möglich wären.
Ein Kursanstieg über den gleitenden Durchschnitt per Wochenschluss wäre seitens der Bullen ein leichtes Zeichen der Stärke. Die gesamte bärische Entwicklung wird jedoch erst negiert, wenn das Hoch der rechten Schulter bei 39,00 Euro nach oben überwunden werden kann.
Shortpositionen in Stada scheinen attraktiv und könnten mit einem Wochenschluss oberhalb von 37,50 Euro (gleitender Durchschnitt) abgesichert werden. Etwas defensiver wäre ein Stopp bei 39,10 EuroNach den zwischenzeitlich deutlichen Vortagesverlusten wird der Dax am Freitag weiter stabilisiert erwartet.
Im Fokus der Anleger dürften zunächst die Zahlen von Bayer stehen. Die Vorgaben sind recht positiv: So hat der marktbreite S&P-500-Index in den USA auf einem neuen Rekordstand geschlossen. Die Futures auf diesen US-Index und den Dow Jones Industrial legten seit Xetra-Schluss um 0,20 Prozent zu. In Asien gab es dagegen keinen klaren Trend. Neben dem sorgenvollen Blick Richtung Ukraine, Krim und vor allem Russland geben im weiteren Verlauf einige Konjunkturdaten frische Impulse - darunter das US-BIP für das vierte Quartal.
Die Papiere von RWE rücken nach einem Bericht von Handelsblatt Live ins Blickfeld: Demnach hat der Konzern unter dem Strich einen Verlust von knapp drei Milliarden Euro verbucht. Endgültige Zahlen wird es zwar erst in der kommenden Woche geben, zur Verunsicherung der Anleger reichen diese Meldungen aber bereits aus. Unterdessen blicken die Anleger auch auf die Zahlen von Vossloh. Das Unternehmen hat gestern Abend Zahlen veröffentlicht, die nicht gerade begeistert aufgenommen wurden. Der Überschuss sank von 59,2 Millionen Euro 2012 auf nur noch 15,0 Millionen Euro - zudem soll die Dividende drastisch gekürzt werden. Die Aktionäre strafen die Aktie daher deutlich ab.
Auch Freenet meldete sich gestern Abend zu Wort: Der Telekommunikationsanbieter konnte im ver- gangenen Jahr stark von Zukäufen profitieren. So erhöhte sich der Umsatz zum Vorjahr von 3,09 Milliarden Euro auf 3,19 Milliarden Euro, der Gewinn blieb mit 357,4 Millionen Euro nahezu unverändert. Da die Zahlen so erwartet wurden, hält sich die Reaktion in Grenzen..