Marktanalysen - 07.01.2014





Der überraschende Anstieg der Inflation von 0,7 % auf 0,9 % gg. Vj. im November hat zwar dazu geführt, dass die Teuerung zumindest temporär ihre Abwärtsbewegung beendet hat, dennoch weisen mehrere Entwicklungen für die kommenden Monate auf ein anhaltend disinflationäres Umfeld hin. Hier ist zunächst der schon länger beendete Höhenflug bei den Rohstoffpreisen anzuführen, der zu nicht unwesentlichen Teilen auf den niedrigen Wachstumspfad und den damit einhergehenden geminderten Rohstoffhunger Chinas zurückzuführen ist – die Einkaufsmanagerindizes aus China für den Dezember lassen weiter keine spürbare Belebung der Konjunktur erkennen. Binnenwirtschaftlich sind in der Eurozone zudem die Unterauslastung am Arbeitsmarkt und der daraus resultierende niedrige Lohndruck ins Feld zu führen. So lag die Arbeitslosenquote im Oktober mit 12,1 % nur marginal unter dem im Vormonat erreichten Hoch von 12,2 %. Auch von monetärer Seite dominieren weiter die disinflationären Tendenzen. So fiel die Kreditvergabe in der Eurozone im Dezember mit -2,3 % auf ein neues Tief. Insofern sollte es nicht überraschen, dass die Teuerung im Dezember leicht von 0,9 % auf 0,8 % in der Jahresrate nachgibt.

In Deutschland haben die Arbeitsmarktdaten in den letzten Monaten für leichte Verwirrung gesorgt. Während die Zahl der Erwerbstätigen immer weiter zulegte, stieg die Arbeitslosigkeit zuletzt an. Dies ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Durch die Zuwanderung während der vergangenen Quartale steigt das Angebot an Arbeitskräften. Zudem nahmen zuletzt weniger Erwerbslose an Fortbildungen der Bundesagentur für Arbeit teil; Personen die sich in solchen Programmen befinden, werden in der Statistik nicht als arbeitslos ausgewiesen. Im Dezember dürfte sich der angeführte Trend fortgesetzt haben: Man rechnen mit einem leichten Anstieg der saisonal bereinigten Arbeitslosigkeit, während die Erwerbstätigkeit im November zugelegt haben dürfte. In einer ersten Schätzung für das gesamte Jahr 2013 geht das statistische Bundesamt von einem Plus bei der Erwerbstätigkeit von 0,6 % aus. Insgesamt befindet sich der Arbeitsmarkt in Deutschland in guter Verfassung, was die Konsumlaune hochhalten sollte.

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