In den USA hat die Notenbank beschlossen, die Fed Funds Rate unverändert bei 0-0,25 % zu belassen und ihr Asset-Kaufprogramm ab April erneut um 10 Mrd. USD auf dann 55 Mrd. USD zu reduzieren. Gleichzeitig hob die Fed ihre Leitzinsprojektionen für 2015 und 2016 im Median überraschend um 25 BP bzw. 50 BP auf jetzt 1,00 % bzw. 2,25 % (langfristig: 4,00 % wie bisher) an. Fed-Chefin Yellen betonte dabei auf der ersten Pressekonferenz in ihrer neuen Funktion zur Zinsentscheidung indes, dass mit diesen Anpassungen keine Änderung der beabsichtigten Geldpolitik verbunden sei. Trotz der wetterbedingten Abschwächung der Wachstumsdynamik zum Jahresbeginn geht die Fed davon aus, dass sich die Arbeitslosenquote im Jahresverlauf weiter moderat reduziert. In diesem Zusammenhang wurde die „forward guidance“ dahingehend angepasst, dass man zukünftig nicht mehr ausschließlich die Arbeitslosenquote als makroökonomische Variable betrachtet, sondern verstärkt auch auf Inflationsindikatoren schaut. Aktien- und Rentenmärkte gingen auf Talfahrt als sich Frau Yellen auf Nachfrage, wie viel Zeit zwischen dem Ende der Anleihenkäufe und der ersten Leitzinserhöhung liegen würde, einen Zeitraum von „sechs Monaten oder so“ anführte. Der Euro reagierte mit leichten Kursverlusten zum US-Dollar auf diese Konkretisierung. Man bleibt indes bei der Einschätzung, dass die Anleihenkäufe im 4. Quartal 2014 beendet werden und ein erster Zinsschritt nach oben nicht vor dem 3. Quartal 2015 erfolgt.

Die Bank of England (BoE) hat sich zuletzt wie erwartet einstimmig für die Fortsetzung der aktuellen „wait-and-see“-Politik ausgesprochen. Jedoch zeigt das Protokoll der Notenbanksitzung vom 6. März auch, dass die Meinungen über den mittelfristigen Inflationsausblick und die Auslastung der Kapazitäten auseinandergehen. Per Saldo ist in den kommenden Monaten aber nicht mit einer zeitnahen Änderung der monetären Rahmenbedingungen zu rechnen.

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