Etwas sanftere Töne als erwartet schlug die deutsche Konjunktur im vergangenen Jahr an. Der Schnellschätzung zufolge wuchs die heimische Wirtschaft 2013 arbeitstäglich bereinigt um 0,5 % gg. Vj. (Konsens: 0,6 %; unbereinigt: 0,4 %) und damit deutlich weniger dynamisch als in den beiden vorangegange- nen Jahren (2012: 0,9 %; 2011: 3,4 %). Die wichtigste Wachstumsstütze war dabei der private Konsum (0,5 Prozentpunkte) – kaum verwunderlich mit Blick auf die gute Situation am Arbeitsmarkt und den zuletzt gestiegenen Löhnen. Aber auch die Staatsausgaben haben sich 2013 wieder erhöht und damit einen positiven Wachstumsbeitrag generiert (0,1 Prozentpunkte). Investitionen sind derweil in 2013 rückläufig gewesen und haben das Wachstum belastet (-0,1 Prozentpunkte). Im neuen Jahr mehren sich dank günstiger Finanzierungsbedingungen, zunehmend gut ausgelasteter Kapazitäten und einer optimistischen Stimmung unter Unternehmen aber bereits die Zeichen für eine Investitionsbelebung. Im laufenden Jahr sollte die Konjunktur entsprechend das Gaspedal finden und dank einer soliden Binnennachfrage um 1,7 % zulegen.In den USA gab es gute Nachrichten seitens der regionalen Einkaufsmanagerindizes: Der Empire-State- Index, der die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe im Fed-Distrikt New York misst, ist im Januar von 2,2 auf 12,5 Punkte angezogen und untermauert so eine zunehmend positive Entwicklung der regionalen Industrie. Auch die Beschäftigung sollte der Umfrage zufolge weiter gesteigert werden, zudem hat sich die Komponente der Neuaufträge deutlich gebessert, was mit Blick auf die kommenden Monate zuversichtlich stimmt. Dem US-Dollar hat die gute Datenlage Rückenwind verschafft. Der Euro musste zum Greenback temporär auf rund 1,36 USD nachgeben und ringt mit dem wichtigen Aufwärtstrend seit Mitte 2013.Die brasilianische Zentralbank hat gestern den Leitzins (SELIC) von 10 % auf 10,50 % angehoben. An den Finanzmärkten war eine Entscheidung in diesem Umfang im Vorfeld bei der Preisfindung vorweggenommen worden, nachdem die Dezember-Daten einen überraschend schnellen Inflationsanstieg signalisierten. Somit rechnet man trotz der jüngsten Entscheidung der Notenbanker mit einer relativ stabilen Preisentwicklung kurzfristiger Terminprodukte, wo die Marktteilnehmer mehrheitlich bereits eine weitere Zinserhöhung im Februar erwarten. Unklar ist derzeit jedoch, ob die Zentralbank danach weitere Anhebungen ins Auge fasst oder nicht. Weitere Aufschlüsse dazu werden nun von dem in der folgenden Woche zur Veröffentlichung anstehendem Sitzungsprotokoll zum gestrigen Treffen des geldpolitischen Ausschusses erwartet. Die gestrige Presseerklärung der Notenbank lässt jedenfalls die Rückschlüsse zu, dass die Banco Central do Brasil zwar auf Basis aktueller Wirtschaftsdaten entscheidet, aber generell von einem bevorstehenden Ende des Zinserhöhungszyklus ausgeht. Nach unserer Einschätzung geschieht dies im Februar mit einem Zinsschritt um 25 BP.