In Großbritannien hat der Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten kräftig an Fahrt aufgenommen. Lag die Arbeitslosenquote zur Jahresmitte 2013 noch bei 7,8 %, waren es im November nur noch 7,1 % (Oktober: 7,4 %). Damit liegt die Quote nur noch knapp über der Marke von 7 %, die für die Bank of England (BoE) als Maßstab für die Bewertung der zukünftigen Geldpolitik laut ihrer „forward guidance“ – von besonderer Bedeutung ist. Die Verbesserung der Lage am britischen Arbeitsmarkt schreitet dabei schneller voran als dies von den Währungshütern zuletzt noch erwartet wurde. Zwar hat die Notenbank jüngst betont, dass ein Unterschreiten der o. g. Marke keinen Automatismus hinsichtlich einer weniger expansiven Geldpolitik mit sich bringt, dennoch dürften sich die Diskussionen über den möglichen Zeit- punkt einer ersten Zinserhöhung der BoE intensivieren. Das britische Pfund legte jedenfalls nach der Veröffentlichung der Daten zum Euro kräftig zu. Die Einheitswährung fiel dabei mit Notierungen von weniger als 0,82 GBP auf den niedrigsten Stand seit Januar 2013. Eine nachhaltige Stärke des Pfundes zeichnet sich u. E. aber nicht ab. So rechnen wir vor dem Hintergrund der nach wie vor verhaltenen Lohn- entwicklung und eines aktuell moderaten Preisdrucks – die Jahresrate der Konsumentenpreise fiel im Dezember mit 2,0 % auf den niedrigsten Stand seit Ende 2009 und lag damit exakt auf der mittelfristigen Zielmarke der BoE – in diesem Jahr nicht mehr mit einer Zinserhöhung in Großbritannien. Sollte diese Einschätzung der Intention der Notenbank entsprechen, dürften die Währungshüter darüber nachdenken, die Zielmarke der angeführten „forward guidance“ ggf. nach unten zu setzen. Die kanadische Notenbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung erwartungsgemäß keine Veränderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen vorgenommen. Die „Overnight Lending Rate“ liegt damit weiter auf einem historischen sehr niedrigen Niveau von 1,00 %.

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