Der Germany 30 rutschte am Freitag nach einem Retest der 9.672 Punkte wie favorisiert ab, was sich im Handelsverlauf dann massiv ausgedehnt hat. Die Notierungen konnten sich im späten Handel auch auf den 9.370 Punkten nicht halten. Die schwache Tendenz sollte auch in die neue Woche begleiten, es ist aber im Handelsverkauf dann bald mit einer Stabilisierung zu rechnen. Ein kleines Kaufsignal würde sich oberhalb der 9.420 Punkte bieten wobei dann der Bereich 9.500-9.550 Punkte bereits einen weiteren Widerstand bildet.Auf Tagesbasis hat sich das kleine Doppeltop nun massiv durchgesetzt. Der Index wird bei ca. 9.300 Punkten nun auf den mittelfristigen Aufwärtstrend treffen. Dieser sollte insgesamt dann eine Gegenbewegung auf der Oberseite einleiten. Allerdings bleibt nach der massiven Abwärtsdynamik eine Bodenbildung kurzfristig abzuwarten. Sofern der Bereich 9.228-9.300 Punkte auf Schlusskursbasis nicht gehalten werden kann muss mit einem Durchrutschen auch nochmals bei 8.960-9.000 Punkten gerechnet werden.Die hohe Dynamik des Einbruchs der vergangenen Woche ausgehend von der Oberkante des längerfristigen Trendkanals sollte noch nachwirken. Eine direkte Wiederaufnahme der Rally in Richtung neuer Hochs vom steileren mittelfristigen Aufwärtstrend ist nicht auszuschließen, kurzfristig aber weniger wahrscheinlich. Nachdem der Ausbruchsversuch über die Oberkante des Trendkanals sich als Bullenfalle dargestellt hat sind auch noch Abgaben bis in den Bereich der 8.983 Punkte durchaus drin. Hier wäre dann von einer nachhaltigen Gegenbewegung wieder auszugehen.Die ZEW-Umfragen und die Einkaufsmanagerindizes bestätigten im Verlauf der letzten Woche schon eindrucksvoll die gute Stimmungslage in Deutschland. Dies dürfte sich mit den Januar-Daten zum ifo Geschäftsklima heute nahtlos fortsetzen, wo wir mit einem Anstieg um 0,3 auf 109,8 Punkte rechnen. Sowohl der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe als auch das ifo Geschäftsklima weisen aktuell Werte klar jenseits ihrer Durchschnittswerte ab 1999 (51,6 bzw. 102,2 Punkte) aus. Der PMI zog im Januar auf 56,3 Punkte an und legt nahe, dass perspektivisch beim ifo Geschäftsklima auch mit Werten jenseits von 111 Punkten gerechnet werden kann. Bei einer wohl weiter zulegen- den Beschäftigung ist auf absehbare Zeit mit einer robusten deutschen Konsumnachfrage zu rechnen. Die in der Eurozone in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten von Dezember sollten den moderaten Aufwärtstrend der Wirtschaftsaktivität im gemeinsamen Währungsraum unterstreichen. Während in der Eurozone die Arbeitslosenquote in 2014 wie auch in 2013 bei 12,1 % liegen dürfte (Freitag), sollte die Arbeitslosenquote in Deutschland auf neue Tiefststände fallen. Das milde Winterwetter begünstigte hier zum Jahresauftakt einen niedrigeren Anstieg der unbereinigten Arbeitslosenzahl als üblich. Auf bereinigter Basis erwarten wir daher erneut einen Rückgang um 15.000, womit die Arbeitslosenquote auf 6,8 % ations- druck sind für uns aber nicht ersichtlich. Am Mittwoch wird Ben Bernanke als Präsident der US-Notenbank letztmalig mit über die monetäre Ausrichtung der Fed entscheiden. Am 1. Februar erfolgt die Stabübergabe an Janet Yellen. Im Dezember 2013 erwarteten die FOMC-Mitglieder die Fed Funds-Rate für Ende 2015 im Median bei 0,75 % (per Ende 2016: 1,75 %). Auf der FOMC-Sitzung rechnen wir hier nicht mit Adjustierungen. Auch bei der „forward guidance“ erwarten wir im Kern keine neuen Anpassungen.