Die Goldpreise haben sich in der vergangenen Woche widerstandsfähig gezeigt gegenüber a) dem chinesischen neuen Jahr, bei dem die chinesischen Käufer in der letzten Woche noch fast komplett ausgefallen sind und b) festeren Anleihe- märkten in den USA. Das spricht für die Stärke des Goldpreises und auch die Stimmung scheint unter Goldinvestoren wieder bullisher zu werden.
Die schwächer als erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA, wenngleich bedingt durch die extreme Kälte dort, unterstützen die bullishe Stimmung. Die Stütze für die Preise wird aber wei- terhin von den physischen Käufen aus Indien und China kom- men müssen, denn die Investment-Nachfrage aus Gold-Fonds hat sich bestenfalls zuletzt stabilisiert, ein neuerlicher Anstieg ist nicht in Sicht. Nachdem weltweit laut Barclays im Januar 30 Tonnen Gold aus diesen Produkten abflossen, wurde in der ersten Februarwoche nur 1 Tonne Gold aus den Produkten abgezogen.
Doch gerade die physische Nachfrage in China entwickelt sich stark. Laut der China Gold Association wurden im Jahr 2013 1.176,4 Tonnen Gold nachgefragt, 41% mehr als im Vorjahr. Die
verkauft ist, während die Stimmung immer noch sehr negativ ist. Beides eröffnet die Möglichkeit für eine größere Erholung. Es ist sicherlich auch förderlich für die Goldpreisentwicklung, dass es zu einem unterschiedlichen Kurs zweier wichtiger Zentralbanken kommen könnte: Während die US-Notenbank ihren Ausstieg aus der geldpolitischen Lockerung vorantreibt, sprach Mario Draghi in der letzten Woche von einer möglichen weiteren Lockerung der Geldpolitik.
Gleichzeitig befinden wir uns im Niemandsland zwischen dem Ende der liquiditätsgetriebenen Aktienmarktrally und einer Art Wartemodus, in dem die Anleger erst einmal sehen wollen, wie stark die Konjunkturerholung, die den Exit der Fed aus den QE-Programmen bedingt, wirklich die Gewinne der Unternehmen ankurbeln wird. In der Zwischenzeit herrscht Unsicherheit und das stützt Gold.
Nun bricht das Edelmetall auch technisch über eine wichtige Chartmarke aus: 1.267 US-Dollar/Unze konnten im gestrigen Handel überwunden werden. Jetzt sind aus technischer Sicht weitere Preissteigerungen bis 1.315 US-Dollar/Unze möglich. Darüber hinaus muss sich jedoch eine Umkehrung der Kapitalflüsse in physisch besicherten Gold-Fonds ergeben, um dem Goldpreis zu einer größeren Erholung zu verhelfen. Ob dies vor dem Hintergrund der Zinsdebatte in den USA und dem fortlaufenden Zurückfahren der Politik des billigen Geldes durch die US-Notenbank geschehen wird, ist fraglich, zumal Gold als direktes Substitut in den Portfolios renditesuchender Anleger zu Aktien und Immobilien in den USA und Europa auf 12- wie 24-Monats-Frist keine gute Figur macht. Es ist also davon auszugehen, dass Erholungen im Goldpreis von Anlegern dazu geführt haben.