Den Käufern in der Deutschen Börse gelang bereits im Juli des letzten Jahres der letzte größere Coup, als die Kurse über den Widerstandsbereich bei 52,10 Euro ansteigen konnten. Dieses neue mittelfristige Kaufsignal wurde im Anschluss durch einen Pullback bestätigt, bevor sich die Kurse weiter auf nach Norden machten.In der Spitze kletterte die Aktie dabei bis an den Widerstandsbereich bei 62,62 Euro, wobei die Aufwärtsbewegung zwischenzeitlich immer wieder einmal von Korrekturen unterbrochen wurde. Vor allem die obere Trendkanalbegrenzung stellte für die Käufer bisher das Maß der Dinge dar und konnte nie nachhaltig überwunden werden. An dieser setzte auch die jüngste Korrekturwelle ein, wobei die Kurse bis auf 55,96 Euro zurückfielen. Seit dem versuchen die Käufer wieder Druck zu machen und vor allem in der letzten Woche zogen diese spürbarer an. Longseite weiter interessant.

Dem Betrachter des Deutsche Börse-Charts präsentiert sich ein weiterhin intakter Aufwärtstrend und mit diesem sollten die grundlegenden Chancen eher auf der Oberseite liegen. Vor diesem Hintergrund wäre ein Anlaufen des Widerstands bei 62,62 Euro zu erwarten. Die deckelnde Trendkanalbegrenzung liegt für diese Woche um 65,15 Euro und steigt mit jeder Woche leicht an. Idealerweise sollte schon die Kaufwelle aus der letzten Woche nicht direkt gekontert werden. Ein Rückfall unter das Vorwochentief bei 57,10 Euro wäre folglich ein kleines Achtungszeichen. Eine größere Trendwendeformation zeigt sich jedoch erst beim nachhaltigen Rückfall unter 55,96 Euro.

Über das vorgestellte Zertifikat ließe sich gehebelt auf weiter anziehende Notierungen in der Deutschen Börse spekulieren. Eine Stoppsetzung ist dabei bei 57,00 Euro möglich.Heute geben die Protokolle zu den jüngsten Sitzungen der Bank of England und der Fed einen tieferen Einblick über die zuletzt getroffenen geldpolitischen Entscheidungen. In den USA hatten sich die Währungshüter im Januar dazu durchgerungen, die monatlichen Anleihenkäufe um weitere 10 Mrd. auf 65 Mrd. USD zu reduzieren. Zwar betont die US- Notenbank, dass man mit dem „Tapering“ pausieren wird, wenn die konjunkturelle Erho- lung ins Stocken gerät. Dass die Januar-Entscheidung einstimmig ausgefallen ist, untermauert aber, dass eine Pause bisher kein ernsthaftes Thema war. Auch die neue Fedpräsidentin Janet Yellen untermauerte in ihrer jüngsten Rede vor dem US-Repräsentantenhaus, dass das Zurückfahren der Anleihenkäufe im Idealfall auf Autopilot bleibt. Demnach dürfte das monatliche Ankaufvolumen auch auf den kommenden Sitzungen um weitere 10 Mrd. USD reduziert werden, so dass das Programm im Oktober ausläuft. Durchleuchtet wird das Sitzungsprotokoll derweil wohl nach Hinweisen, ob an dem in der „for- ward guidance“ festgelegten Schwellenwert festgehalten wird, wonach die Fed die konjunkturellen Rahmenbedingungen hinsichtlich einer geldpolitischen Straffung prüft, sobald die Arbeitslosenquote unter 6,5 % rutscht. Der Ausschuss könnte diskutiert haben, ob künftig verstärkt statt der Arbeitslosenquote die Inflation beobachtet wird. Die britische Notenbank hat derweil bereits in ihrem Inflationsbericht verdeutlicht, dass sie zwar an ihrem Schwellenwert von 7 % festhält, eine Leitzinserhöhung aber aufgrund von zu vielen ungenutzten Kapazitäten in der Gesamtwirtschaft längst nicht ansteht, selbst wenn die Arbeitslosenquote unter die Zielmarke rutscht. Und das dürfte nicht mehr lange dauern. Zuletzt betrug die Arbeitslosenquote nur noch 7,1 %. Wenngleich man im Dezember wieder mit einer leicht höheren Notierung rechnen, macht die britische Konjunktur insgesamt doch einen so soliden Eindruck, dass auch in den kommenden Monaten Fortschritte am Arbeitsmarkt erzielt werden sollten. Per Saldo dürfte das Protokoll zur jüngsten Zinsentscheidung kaum eine Überraschung bereithalten.

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