Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi auf der letzten Sitzung Spekulationen darüber, ob in Kürze weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen seitens der Notenbank geplant sind, den Wind aus den Segeln genommen hat, legte auch der Chefvolkswirt der EZB nach. Man betonte demnach, dass die Währungshüter trotz der mauen Konjunktur und einer eigentlich zu niedrigen Teuerung aktuell keine Notwendigkeit sehen, geldpolitisch nachzulegen. Gleichzeitig bekräftigte Praet aber, dass die EZB ihren extrem lockeren Kurs noch länger beibehalten wird. Da wir allerdings etwas pessimistischere Erwartungen als die EZB in Bezug auf Wachstum und Inflation haben, schließen wir eine weitere Lockerung im späteren Jahresverlauf noch nicht aus. Der Euro zeigte sich zum US-Dollar wenig beeindruckt und zog über die Marke von 1,39 USD an. Gelingt auch ein Anziehen über Notierungen von 1,40 USD winken weitere Anschlussgewinne. Wenn auch langsam, scheint sich die Erholung in der Eurozone dennoch fortzusetzen. Zwar ist die Industrieproduktion im gemeinsamen Währungsraum im Monatsvergleich aufgrund der durch die milden Temperaturen bedingten geringeren Energieproduktion um 0,2 % zurückgegangen, im Vergleich zum Vorjahr fiel der Output aber um 2,1 % höher aus (Dezember: 1,2 %). Insgesamt entwickeln sich die Mitgliedsländer jedoch weiterhin heterogen. Abgesehen von der Industrieproduktion wa- ren spannende Konjunkturdaten am gestrigen Handelstag derweil Mangelware.

Enttäuschende Zahlen gab es derweil aus China. Im Januar und Februar ist die chinesische Industrieproduktion lediglich um 8,6 % gg. Vj. gestiegen. Das ist der langsamste Anstieg seit fünf Jahren. Der Konsens ging von einem Outputplus von 9,5 % aus. Auch die Investitionen und die Einzelhandelsumsätze blieben mit einem Jahresanstieg von 17,9 % bzw. 11,8 % hinter den Erwartungen (19,8 % bzw. 13,5 %) zurück. Das Wachstum in China droht demnach auch zu Jahresbeginn moderat zu bleiben.

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