Das ungewöhnliche kalte Winterwetter in den USA ist weiterhin Taktgeber für die derzeit veröffentlichten Konjunkturdaten. So auch für die Industrieproduktion, die dank Aufholeffekten im Februar um 0,6 % gg. Vm. anziehen konnte. Mit einem ähnlichen Bild rechnen wir am Immobilienmarkt, wo die Zahl der Baubeginne und –genehmigungen im Februar mit den zunehmend milderen Temperaturen wieder leicht angezogen sein sollten . Wunder sollten dennoch nicht erwartet werden, denn auch die im vergangenen Jahr zeitweise kräftig angestiegenen Hypothekenzinsen bremsen die Aktivität am Häusermarkt nach wie vor aus. Dass Fortschritte eher langsam erzielt werden, untermauert auch der gestern veröffentlichte NAHB-Hauspreisindex, der sich im März nur sehr moderat von 46 auf 47 Punkte verfestigen konnte. Die Fed dürfte derweil mit Blick auf die nur sehr moderate Inflation erleichtert darüber sein, dass die Kapazitätsauslastung in den USA mit 78,8 % nach 78,5 % langsam anzieht. Die Teuerung lag in den USA zuletzt noch bei 1,6%, droht aber im Januar auf nur 1,1 % abzufallen (Veröffentlichung heute). Der geringe Preisdruck dürfte die US- Notenbank in ihrer Einschätzung bestätigen, den Leitzins noch lange niedrig zu halten, auch wenn die Arbeitslosenquote unter den Schwellenwert von 6,5 % rutscht. Inflation war auch in der Eurozone ein Thema, nachdem der finale Wert für die Teuerung im Februar von 0,8 % auf 0,7 % gg. Vj. nach unten korrigiert wurde und so Diskussionen um deflationäre Tendenzen erneut befeuert wurden. Als die Inflation das letzte Mal so niedrig war, steuerte die EZB überraschend mit einer Zinssenkung dagegen. Einen solchen Schritt erwarten wir in den kommenden Monaten aber dennoch nicht erneut. Der Euro zeigte sich zum US-Dollar zu Wochenbeginn ohnehin unbeeindruckt und setze sich oberhalb von 1,39 USD fest.An den Finanzmärkten der Schwellen- und Entwicklungsländer fiel gestern die Reaktion auf die geopoli- tische Entwicklung im Anschluss an das Referendum auf der Krim uneinheitlich aus. Während die Lokalwährungen in Südafrika, der Türkei, Brasilien und Peru schwächer tendierten, verzeichneten die von Korea, Indien, Indonesien, Mexiko, Chile, Kolumbien und sogar der russische Rubel Kursgewinne zum US-Dollar. Am russischen Anleihemarkt kam es im Anschluss an die von der EU und den USA verhan- genen Sanktionen zu einem deutlichen Renditerückgang. Offensichtlich hält eine wachsende Gruppe von Marktteilnehmer aktuell den Höhepunkt der gegenwärtigen Eskalation für überschritten, nachdem die jüngsten Sanktionen gegenüber der Russischen Föderation milder ausfielen als zuvor befürchtet. Jedenfalls scheint sich die zum Ende vergangener Woche mehrheitlich risikoaverse Stimmung an den Finanz- märkten wieder aufzuhellen. Gewinner sind dabei vermutlich besonders Währungen mit einem attraktiven Zinsvorteil ("Carry-Währungen").