Die Fakten in Siemens „liegen auf dem Tisch“ und die lassen sowohl bullische als auch bärische Interpretationen zu. Zusammen aber ergibt dies im Gegensatz zu noch vor einigen Wochen ein Bild, welches zumindest nicht mehr uneingeschränkt bullisch gewertet werden kann. Wo liegen die Probleme?Zum einen haben sich die Käufer in Siemens im Januar die Zähne am 99,39iger Widerstand und der psychologischen 100er Marke ausgebissen. Dies führte ab Mitte Januar zu einer dynamischen Verkaufswelle zurück bis auf den Unterstützungsbereich um 92,25 Euro. Bereits hierbei wurden die letzten Korrekturtiefs leicht unterschritten, was kritisch zu werten ist. In die gleiche Kerbe haut die anschließend einsetzende Erholungsbewegung, die im Widerstandsbereich um 96,50 Euro ihr Ende fand. Der Abpraller nach unten führte anschließend zu einem bärischen Break der Aufwärtstrendlinie und auch die bärische Kreuzung der gleitenden Durchschnitte stimmen nicht gerade optimistisch. Einzig der breite Unterstützungsbereich bis hin zu 91,35 Euro steht den Bären noch im Weg.

Die jüngsten Signale in Siemens sind aus Sicht der Bullen leider auf der Verkäuferseite zu finden und über allem thront eine große SKS-Toppformation. Bestätigend für das bärische Szenario wären neue Tiefs unterhalb von 91,35 Euro, mit denen dann weitere Verkäufe bis auf 88,25 und zunächst 84,24 Euro folgen könnten. Später wären auch Kurse um 76,01 Euro nicht ausgeschlossen.

Um diesen Abverkauf zu verhindern, müssen die Käufer schnell Druck machen und ihrerseits Kurse oberhalb von 97,25 Euro etablieren.

Risikofreudige Trader können Kursgewinne unterhalb von 97,25 Euro für spekulative Shortpositionen nutzen. Am genannten Preisniveau böte sich eine Stoppsetzung an.Eine Aktie, die den Schwierigkeiten am breiten Markt in den letzten Tagen mutig entgegentritt, ist Infineon. Nachdem diese über knapp eineinhalb Monate unterhalb des bei 7,71 Euro beginnenden Widerstandsbereichs konsolidierte, entlud sich die Spannung ab Mitte Februar nach oben. In der Spitze konnte der Wert bis auf ein aktuelles Hoch bei 8,66 Euro klettern und über mehr als eintägige Konsolidierungsphasen kamen die Bären dabei nicht hinaus.Einerseits ist diese Entwicklung durchaus bullisch zu werten, denn sie zeigt für Infineon einen dynamischen Aufwärtstrend an. Schwierigkeiten bestehen in diesem vor allem bei der Timingfrage, denn ewig können die Käufer eine solche Geschwindigkeit nicht aufrecht halten. Bis dato aber scheinen diese weiter am Ruder zu sein, denn auch der jüngste Pullback zurück auf das letzte Zwischenhoch bei 8,25 Euro wird aktuell wieder gekauft.Viel Platz für Käufe.

Die größte Gefahr in Infineon geht mit Blick auf das aktuelle Chartbild vor allem von einer kurzfristigen Überhitzung im Aufwärtstrend aus, welches auf der Gegenseite eine etwas ausgedehntere Korrektur nach sich ziehen würde. Im Rahmen dieser ist jedoch selbst ein Pullback zurück auf 7,71 Euro noch nicht bärisch zu werten und ließe im Anschluss weitere Gewinne in Richtung 9,00 Euro oder später auch in den zweistelligen Bereich zu.Bis dato jedoch schlagen sich die Käufer relativ gut und oberhalb von 8,25 Euro könnte sogar ein direkter Anlauf auf die bisherigen Hochs und den Bereich um 9,00 Euro folgen. Insofern dürften Trader die kleine Unterstützung bei 8,25 Euro genau beobachten.

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