Der US-Arbeitsmarkt bot im Schlussmonat des vergangenen Jahres einige Überraschungen. Einerseits gab im Dezember die Arbeitslosenquote auf 6,7 % nach (November: 7,0 %), bedingt auch durch den weiteren Rückgang der Erwerbsquote (62,8 % vs. 63,0 %). Andererseits lag die Schaffung neuer Arbeitsstellen im Dezember nur bei 74.000. Im Marktkonsens wurde mit einem Plus von 197.000 gerechnet. Der Zuwachs im November wurde von 203.00 Stellen auf 241.000 nach oben revidiert. Im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt lag das Monatsplus im November noch bei 205.000 und liegt im Dezember nun bei 172.000. Die durchschnittliche Arbeitswoche betrug 34,4 Stunden (November. 34,5 Stunden). Die Stundenverdienste stiegen um 0,1 % im Monatsvergleich. Damit lag die Jahresrate nur noch bei 1,8 % im positiven Bereich, verglichen mit 2,1 % vor einem Jahr. Wettereffekte hatten sicher ihren Einfluss im Dezember. Unseres Erachtens liegt im Trend der Jobaufbau aktuell bei rund 180.000 pro Monat und entspricht damit nahezu den Durchschnittswerten für die Kalenderjahre 2011, 2012 und 2013. Eine abnehmende Erwerbsquote – sie sank in 2013 um 0,8 Prozentpunkte und ermäßigte sich seit Jahresbeginn 2008 um 3,4 Prozentpunkte – ist sicherlich kein Anzeichen einer robusten Konjunkturverfassung. Der enttäuschende Dezember-Arbeitsmarktbericht dürfte aber noch nicht dazu führen, dass die von uns unterstellte graduelle Rückführung der Assetaufkäufe der Fed im weiteren Jahresverlauf 2014 zur Disposition steht. Der Euro konnte zum US-Dollar in Richtung von knapp 1,37 USD zulegen, auch heute dürfte der freundliche Grundton weiter anhalten.In Brasilien hat sich der Preisanstieg zum Jahresende 2013 mehr beschleunigt als zuvor erwartet. Nach Angaben der Statistikbehörde vom Freitag stieg der IPCA-Verbraucherpreisindex im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,9 %. Erwartet war lediglich eine Erhöhung um 0,8 %. Im Gesamtjahr 2013 erreichte der Inflationsanstieg damit 5,9 % (2012: 5,8 %). Dass die Preiszunahme so moderat ausfiel, war vor allem ein Resultat der staatlichen Preispolitik: Im Jahresverlauf legten die behördlich kontrollierten Preise nur um 1,5 % (2012: 3,7 %) zu. Das betrifft vor allem die Ausgaben der Brasilianer für Kraftstoffe, die Stromversorgung und den öffentlichen Personenverkehr. Als Preistreiber erwiesen sich im zurückliegenden Jahr indes der Dienstleistungssektor, der für rund die Hälfte des Inflationsanstieges verantwortlich war, gefolgt von den vermehrten Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke. Wir halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass die Regierung ihre Preisbremse auch künftig weiter aufrechterhalten wird. Sie dürfte 2014 eine höhere Teuerung zulassen. Wir erwarten im laufenden Jahr deshalb eine Inflationsrate von 6,3 %. Mit den jüngsten Preisdaten steigt zwar die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 BP durch die brasilianische Zentralbank auf der am 15. Januar bevorstehenden Sitzung des geldpolitischen Ausschusses, wir rechnen aber weiterhin mit einer Anhebung um lediglich 25 BP.