Seit gut einem Jahr befindet sich der US-Dollar im Vergleich zu seinem nördlichen Nachbarn auf dem

Weg der Erholung. Zwischen 2010 und 2013 war die Parität mehrfach unterschritten worden, mittlerweile

hat sich aber ein 16-monatiger Haussetrend etabliert, der aktuell mehr als stabil erscheint. So wurde in der

vergangenen Woche sogar dessen Parallele (akt. bei 1,0878 CAD) überwunden. Gelingt es, diese Marke

in den kommenden Tagen zu verteidigen und die horizontalen Widerstände in Form des Hochs vom Mai

2010 (1,0857 CAD) und des Tiefs vom Mai 2006 (1,0926 CAD) nachhaltig hinter sich zu lassen, wäre

eine große Bodenformation mit einem rechnerischen Anschlusspotential von rund 15 Cents komplettiert.

Kurzfristig könnte der Sprung über die Trendparallele aber eine Übertreibung nach oben darstellen. So ist

der Reifegrad der jüngsten Aufwärtsbewegung hoch, was sich an der zunehmend überkauften Lage des

Stochastiks festmachen lässt. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Kursrücksetzern. Daher sollten

kurzfristig orientierte Anleger über Gewinnmitnahmen nachdenken und bestehende USD-Longpositionen

engmaschig – spätestens auf Basis des Hochs vom Oktober 2011 (1,0661 CAD) – absichern. Solange der

angeführte Aufwärtstrend (akt. bei 1,0393 CAD) intakt ist, bleibt die mittelfristig Lagebewertung für die

Der Reigen neuer konjunktureller Daten in dieser Woche bleibt überschaubar und startet erst am Dienstag. Kaum Bewegung erwarten wir bei den anstehenden US-Sentimentdaten, dem Empire State-Index, dem Philly Fed-Index und dem NAHB Hausmarktindex. Die erste offizielle Schätzung zum deutschen Wirtschaftswachstum für das Jahr 2013 wird am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt präsentiert. Werte zum Wachstumsmomentum für das 4. Quartal 2013 werden erst im Februar veröffentlicht. Somit lässt sich nur implizit ableiten, wie kräftig das Konjunkturmomentum im Schlussquartal 2013 ausfiel, sofern keine Revisionen der Vorquartalswerte erfolgen. Angesichts der guten Sentimentwerte und der günstigen „harten“ Konjunkturdaten vom November sind wir zuversichtlich, dass im Schlussquartal 2013 ein Zuwachs der Wirtschaftsaktivität von 0,5 % gg. Vq. erzielt werden konnte. Damit würde auf arbeitstäglich bereinigter Basis für das Gesamtjahr 2013 das Plus 0,6 % betragen. In 2013 standen aus statistischer Sicht weniger Arbeitstage zur Verfügung als 2012. Damit dürfte auf unbereinigter Basis der Zuwachs mit 0,5 % etwas geringer ausfallen.Die in dieser Woche anstehenden Preisdaten sollten das Bild bekräftigen, dass die expansive geldpolitische Ausrichtung sowohl der BoE, der EZB als auch der Fed zumindest für 2014 nicht zur Disposition steht. In Großbritannien gaben die Konsumentenpreise im November mit 2,1 % in der Jahresrate auf den niedrigsten Stand seit Ende 2009 nach. Im Dezember sollte die Jahresrate wieder leicht auf 2,2 % zugelegt haben. Der Ausblick für die Inflation bleibt aber günstig. So erwarten wir im Durchschnitt des 1. Quartals 2014 ein Plus von 2,0 %. Für die Kalenderjahre 2014 und 2015 liegen unsere Projektionen bei je- weils 2,4 % (2013e: 2,6 %). In der Eurozone dürfte am Donnerstag die Schnellschätzung zum Inflationsanstieg für den Dezember 2013 von 0,8% gg. Vj. bestätigt werden. Ich zweifele nicht am Verharren der Inflation auf absehbare Zeit bei rund 1 %. In den USA dürften die Konsumentenpreise im Dezember 2013 zwar auf 1,5% gg. Vj. zulegen (Nov.: 1,2 %). Im Kalenderjahr 2014 erwarten wir aber lediglich ein Zuwachs von 1,7 % (2015e. 1,9 %). Es erfolgt sollte nur eine allmähliche Annäherung an die Zielmarke der Fed.Der US-Arbeitsmarkt bot im Schlussmonat des vergangenen Jahres einige Überraschungen. Einerseits gab im Dezember die Arbeitslosenquote auf 6,7 % nach (November: 7,0 %), bedingt auch durch den weiteren Rückgang der Erwerbsquote (62,8 % vs. 63,0 %). Andererseits lag die Schaffung neuer Arbeitsstellen im Dezember nur bei 74.000. Im Marktkonsens wurde mit einem Plus von 197.000 gerechnet. Der Zuwachs im November wurde von 203.00 Stellen auf 241.000 nach oben revidiert. Im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt lag das Monatsplus im November noch bei 205.000 und liegt im Dezember nun bei 172.000. Die durchschnittliche Arbeitswoche betrug 34,4 Stunden (November. 34,5 Stunden). Die Stundenverdienste stiegen um 0,1 % im Monatsvergleich. Damit lag die Jahresrate nur noch bei 1,8 % im positiven Bereich, verglichen mit 2,1 % vor einem Jahr. Wettereffekte hatten sicher ihren Einfluss im Dezember. Unseres Erachtens liegt im Trend der Jobaufbau aktuell bei rund 180.000 pro Monat und entspricht damit nahezu den Durchschnittswerten für die Kalenderjahre 2011, 2012 und 2013. Eine abnehmende Erwerbsquote – sie sank in 2013 um 0,8 Prozentpunkte und ermäßigte sich seit Jahresbeginn 2008 um 3,4 Prozentpunkte – ist sicherlich kein Anzeichen einer robusten Konjunkturverfassung. Der enttäuschende Dezember-Arbeitsmarktbericht dürfte aber noch nicht dazu führen, dass die von uns unterstellte graduelle Rückführung der Assetaufkäufe der Fed im weiteren Jahresverlauf 2014 zur Disposition steht. Der Euro konnte zum US-Dollar in Richtung von knapp 1,37 USD zulegen, auch heute dürfte der freundliche Grundton weiter anhalten. 

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