Es ist schwierig für Intradaytrader im DAX und das nicht erst seit gestern. Trendtechnisch bewegt sich der Index zwar in einem Aufwärtstrend, aber gerade Intraday gibt es kaum etwas für aktive Trader zu holen. So war gestern nach dem Abwärtsgap zur Eröffnung und weiter nachgebenden Kursen in der ersten Stunde eigentlich auch schon Schluss mit Bewegung. Den Rest des Tages verbrachte der DAX in einer engen Schiebezone zwischen 8.932 und 8.897 Punkten. Da waren sogar drei Stundenkerzen dabei, die in ihrer Größe gerade einmal 10 Punkte erreichten, ein absoluter Horror für kurzfristig agierende Trader. Glücklicherweise hatte das Leiden nach 8,5 Stunden mit einem Schlusskurs bei 8.919,86 Punkten und einem Minus von 0,31% ein Ende.
Im Markt herrscht nach dem gestrigen Tag absolute Uneinigkeit über die sehr kurzfristige Richtung. Spannend wird es, wenn die Range zwischen 8.932 und 8.897 Punkten verlassen wird. Eine präferierte Ausbruchsrichtung liegt nicht vor. Sofern der erste Ausbruch aber erfolgt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gut, dass dieser als Fehlausbruch endet.Die Quartalszahlen von SAP verliehen den Käufern am vergangenen Montag Flügel. Ausgehend vom Unterstützungsbereich bei 53,10 Euro sprangen die Kurse zur Eröffnung direkt auf 55,95 Euro an. Dieser kleine Aufwärtsimpuls konnte im Anschluss noch weiter fortgesetzt werden und die Aktie drängte in den Widerstandsbereich bei 56,80 – 58,39 Euro hinein.
Vor allem kurzfristig war der Kurssprung durchaus positiv zu werten, aber im mittelfristigen Bereich reicht dieser alleine noch nicht aus, wie der Blick auf den Wochenchart zeigt. Eine große SKS-Toppformation lastet auf dem Chartbild und bärisch zueinander verlaufende gleitenden Durchschnitte weisen trotz der Gewinne noch auf einen eher abwärts gerichteten Trend hin. Zudem ist auch der Widerstandsbereich selbst noch nicht nachhaltig durchbrochen worden, womit gewisse Risiken auf der Käuferseite nicht zu verleugnen sind.
Die Lage in SAP ist durchaus angespannt. So könnte die in der letzten Woche gestartete Kaufwelle einerseits ein erster Impuls für einen neuen Boden gewesen sein. Dafür aber müssten die Kurse schon nachhaltig über 58,39 Euro ausbrechen und die Käufer anschließend auch einen ersten testenden Pullback überstehen.
Beides ist keine Kleinigkeit und so bestünde alternativ die Gefahr, dass sich die Kraft der Käufer mit dem jüngsten Kurssprung erschöpft hat. Die Folge wäre ein relativ direktes Abtauchen des Kurses zurück auf 53,10 – 51,57 Euro. Formationstechnisch würde damit ein sich ausweitendes Dreieck ausgebildet werden – ein volatiles Konsolidierungsmuster.
Mit der Nähe zum mittelfristigen Widerstand bis hin zu 58,39 Euro böte sich in SAP eine Shortposition an. Als Stopploss kämen hierfür beispielsweise 61,00 Euro in der Aktie in Frage.Die Stimmung bei den amerikanischen Verbrauchern hat in den letzten Wochen unter den Haushaltsstreitigkeiten im US-Kongress gelitten. So ist das von der Universität Michigan erhobene Konsumentenvertrauen seit dem zyklischen Hoch vom Juli drei Mal in Folge gefallen und hat dabei mehr als zwölf Indexpunkte verloren. Ein ähnliches Bild dürfte sich nun auch bei der entsprechenden Umfrage des Conference Board ergeben, bei dem wir für den Berichtsmonat Oktober einen Rückgang um 7,2 auf 72,5 Punkte erwarten. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob der temporäre „shutdown“ nachhaltige Auswirkungen auf die Konsumneigung der US-Verbraucher auslöst. Für das 4. Quartal 2013 dürfte zumindest ein negativer Effekt zu Buche stehen, welcher der Wirtschaftsaktivität im Zeitraum von Oktober bis Dezember insgesamt ein halbes Prozent Wachstum (ann.) gekostet hat (Prognose: 1,9 % statt zuvor 2,4 %). Vorausgesetzt, die fortdauernden Ver- handlungen über einen langfristigen Fiskalplan münden zum Jahresbeginn 2014 nicht erneut in einen politischen Stillstand in Washington, sollte sich die Wachstumsdelle aber über die nächsten Quartale ausgleichen lassen.
Bei den US-Einzelhandelsumsätzen im September dürften die Auswirkungen der vom 1.-16.Oktober dauernden Zwangsbeurlaubung der Bediensteten in der öffentlichen Ver- waltung indes noch kaum zu spüren gewesen sein. Zwar waren die Autoumsätze relativ schwach – mit 15,2 Mio. Einheiten (annualisiert) wurden im Berichtsmonat so wenige Autos verkauft wie zuletzt im April –, ohne diesen Sektor sollten die Umsätze aber um 0,3 % gg. Vm. gestiegen sein. Dabei haben die Verbraucher zuletzt u. a. von der Erholung am US-Immobilienmarkt profitiert. Die Dynamik der Aktivitäten am Häusermarkt hat sich durch den Anstieg der Hypothekenzinsen seit Ende Mai zuletzt jedoch abgeschwächt. Der gesunkene Bestand an zum Verkauf stehender Häuser sollte indes auch im August noch einen leichten Monatsanstieg beim Case/Shiller-Hauspreisindex bewirkt haben. Wir rechnen mit einem Plus von 0,7 % gg. Vm., was die Jahresrate auf 12,6 % und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2006 hieven würde.