Nach einem Rückfall bereits im frühen Handel hat sich der DE30 am Mittwoch stabilisiert und seitwärts in Richtung des Aufwärtstrends der Vortage geschoben. Darüber ist ein weiterer Anstieg in den Bereich der Hochs knapp unterhalb der 9.000 Punkte jederzeit möglich. Geht es auch darüber zum Stundenschluss hinaus, dann gibt es ein Folgekaufsignal. Abgaben unter 8.863 Punkte und damit auch einen klaren Bruch des Aufwärtstrends gilt es zu vermeiden, da dann ein Rückfall auch bis 8.771 Punkte nochmals möglDas FOMC beschloss auf seiner Sitzung im September nicht wie allgemein erwartet die Rückführung ihrer Asset-Käufe. Der „Einstieg in den Ausstieg“ wurde zeitlich nach hin- ten verlagert. Ob das geplante „Tapering“ wie bisher angestrebt noch in diesem Jahr beginnt, ist aufgrund der fiskalischen Unsicherheit mit der noch ausstehenden „endgültigen Einigung“ im Haushaltsstreit fraglich. Die politischen Querelen waren aber nur einer der Gründe für den unerwarteten Aufschub des „Tapering“. Neben eher durchwachsenen Konjunkturindikatoren dürfte die Fed vor allem die Verschlechterung der Finanzierungs- bedingungen gestört haben. Die Hypothekenzinsen waren stark angestiegen und haben den Refinanzierungsmarkt schwer gebeutelt. Das Renditeniveau 10-jähriger US-Staats- anleihen gab aber zuletzt von knapp 3 % auf 2,5 % nach und das Renditeniveau 30- jähriger Hypothekenzinsen von 4,60 % auf 4,15 %. Sollte das heutige FOMC-Statement die Finanzkonditionen nicht länger als Belastungsfaktor für die wirtschaftliche Erholung anführen, wäre dies ein Indiz dafür, dass das „Tapering“ im Dezember beginnen könnte. Zu beachten bleibt auch, ob es zu Anpassungen der „forward guidance“ kommt. Gesichert erscheint uns aber, dass heute keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen konkreti- siert werden.

Die US-Konsumentenpreise für den September sollten auf 1,1 % gg. Vj. zurückgehen (bisher: 1,5%). Die Jahresrate der Kernrate sehen wir bei unveränderten 1,8 %. Zu hoher Inflationsdruck als Entscheidungselement für die US-Geldpolitik baut sich u. E. nicht auf. Für das laufende/kommende Jahr kalkulieren wir lediglich um 1,5 % bzw. 1,8 % gg. Vj. In Deutschland sollte, bedingt auch durch niedrigere Energiepreise, die Monatsverände- rung der Konsumentenpreise im Oktober leicht rückläufig sein. Die Jahresrate sollte niedriger ausfallen als im Vormonat. Am Arbeitsmarkt endet wohl auch im Oktober die Durststrecke mit leicht anziehender saisonbereinigter Arbeitslosenzahl noch nicht.Am Donnerstag gelang es dem DAX nach zwei Verlusttagen, die Marke von 9.100 Punkten zurückzuerobern. Mit positiven Vorgaben der Wall Street und aus Asien, wo jeweils die Worte der designierten US-Notenbankpräsidentin Yellen, die die US-Konjunktur noch deutlich unter ihren Möglichkeiten sieht und daher vorerst weiterhin auf die expansiven Stützungsmaßnahmen durch die Geldpolitik der Fed setzen will, sowie ein schwacher Yen beflügelten, startete der heimische Leitindex fester in den Tag. Und dies schwachen Konjunkturdaten zum Trotz: Wachstumszahlen für die großen Volkswirtschaften der Eurozone hatten gezeigt, dass sich die Dynamik des Aufschwungs in Deutschland merklich verlangsamt hatte, Italien weiterhin nicht der Befreiungsschlag aus der Rezession gelingt und Frankreichs Wirtschaft überraschend kontrahierte. Überraschend waren im Anschluss auch die deutlich rückläufigen Umsatzzahlen aus dem britischen Einzelhandel. Die US-Zahlen vom Nachmittag fügten sich nahtlos in das Gefüge trister Konjunkturdaten ein: Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten blieben hinter den Erwartungen zurück und auch das Defizit in der Handelsbilanz weitete sich im September aufgrund der weiterhin rückläufigen Exportzahlen stärker aus als prognostiziert. Zu guter Letzt zeigten weitere Daten, dass auch die Produktivität der US-Unternehmen im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Dass die US- Indizes dennoch freundlich schlossen, war einmal mehr den Worten der kommenden US-Notenbankpräsidentin geschuldet, die in einer Anhörung vor dem Senat erneut die Beibehaltung der aggressiven Stützungsmaßnahmen der Fed befürwortete.

Am Morgen sind die Vorgaben für den Handelstag gemischt. In Asien werden die Märkte von den positiven Vorgaben und einem schwachen Yen gestützt. Auch die US-Futures werden etwas fester gehandelt. Auf dem Parkett wird der DAX zur Eröffnung zunächst kaum verändertMit einem Up-Gap von mehr als 80 Punkten sprang der Dax förmlich in den Donnerstagshandel. Nach diesem Auftakt auf 9.137 Punkte setzte der Index im Verlauf jedoch wieder leicht in Richtung der 9.100-Punkte-Marke zurück. Dort angelangt, sattelten die Bullen bereits wieder auf und führten den Dax nahe am Tageshoch aus dem Handel. Größere Impulse erfolgten im nachbörslichen Geschäft nicht mehr, so dass sich der Markt zum Wochenabschluss erst einmal für eine Folgetendenz entscheiden muss.

Charttechnischer Ausblick: Sollte heute die Marke von 9.100 Punkten verteidigt werden, könnte es für den Dax ein recht bullischer Freitag werden. Gelingt es dem Index in der Folge, sich über die Marke von 9.150 Punken abzusetzen, dürfte im Anschluss an einen Aufwärtsimpuls bis 9.170 Punkte auch das Kurslevel bei 9.225 Punkten in den Fokus rücken. Nachhaltige Notierungen über 9.200 Punkten wären eine gute Basis für eine Rallye-Fortsetzung. Verliert der Dax jedoch an Zugkraft und sinkt unter die Unterstützung bei 9.100 Punkten zurück, sollte man mit einem schnellen Test des Niveaus bei 9.050 Punkten rechnen. Kurse darunter könnten weitere Gewinnmitnahmen entfachen, was in der Folge zu Abgaben bis 8.980 Punkten führen könnte.

Intraday Widerstände: 9.150 + 9.225 + 9.300 Intraday Unterstützungen: 9.100 + 9.050 + 8.980 + 8.850 erwartet.

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